Erwartete Erholung nach starkem Ausverkauf
Nach den erheblichen Kursrückgängen zum Ende der vergangenen Woche rechnen Marktteilnehmer zum Wochenauftakt mit einer moderaten Aufwärtsbewegung an den US-Börsen. Vorbörsliche Indikationen deuten darauf hin, dass der Handel am Kassamarkt freundlicher beginnen könnte.
Für die technologieorientierte Nasdaq bedeutet dies jedoch voraussichtlich nur eine begrenzte Gegenbewegung. Die Schwäche der Vortage war zu ausgeprägt, um kurzfristig vollständig ausgeglichen zu werden.

Die Unsicherheit rund um eine mögliche Überhitzung im KI-Sektor bleibt ein belastender Faktor. Marktanalyst Jim Reid von der Deutschen Bank beschreibt die Lage mit deutlichen Worten: „Die schwächsten KI-Aktien werden zunehmend abgestraft – anders als in der Zeit vor September, als alle KI-Aktien zusammen stiegen.“
Damit setzt sich ein Trend fort, bei dem Anleger zwischen starken und schwachen Geschäftsmodellen weit strikter unterscheiden als noch vor einigen Monaten.
Verzögerte US-Konjunkturdaten erhöhen Nervosität
Die letzte vollständige Handelswoche des Jahres 2025 könnte ungewöhnlich volatil verlaufen. Der zuvor eingetretene Regierungsstillstand in den USA hat dazu geführt, dass zentrale Konjunkturdaten verzögert veröffentlicht werden.
Am Dienstag sollen die nachgereichten Beschäftigungszahlen für Oktober und November erscheinen. Viele Marktteilnehmer warten gespannt auf diese Berichte, da sie Hinweise auf die konjunkturelle Dynamik und den Arbeitsmarkt liefern.
Wesentliche Unterstützung für die Aktienmärkte kommt aus dem Anleihebereich. Die Renditen langer US-Staatsanleihen waren zuletzt deutlich gestiegen:
- Die Verzinsung der zehnjährigen US-Treasuries legte zwischen Donnerstag und Freitag von 4,11 auf 4,19 Prozent zu.
- Zu Wochenbeginn sinkt die Rendite dagegen wieder leicht um drei Basispunkte auf 4,17 Prozent.
Ein Rückgang der Marktzinsen wirkt insbesondere für Technologieaktien, deren Bewertungen stark zinssensitiv sind, entlastend.
Deutscher Aktienmarkt nimmt erneut Fahrt auf
An der Frankfurter Börse haben die Anleger nach einer schwächeren Sitzung am Freitag wieder Vertrauen gefasst. Der Dax steigt am Montagmittag um 0,5 Prozent auf 24.308 Punkte und setzt damit seinen übergeordneten Aufwärtstrend fort.

Auch andere europäische Leitindizes bewegen sich im Plusbereich. Der EuroStoxx50 gewinnt 0,6 Prozent und steigt auf 5755 Zähler. Die europäischen Märkte profitieren von einer Mischung aus freundlichem globalem Sentiment und positiven Unternehmensnachrichten aus einzelnen Branchen.
Euro stabilisiert sich – Ölpreise unter leichtem Druck
Der Euro zeigt sich zum Wochenbeginn stabil und notiert nahezu unverändert bei 1,1743 US-Dollar. Die geringe Bewegung ist typisch für Perioden abwartender Marktstimmung, in denen Investoren weniger auf Währungstrends setzen und stärker auf Aktien- und Anleihemärkte fokussiert bleiben.

Am Rohstoffmarkt verbilligen sich die beiden wichtigen Ölsorten Brent und WTI jeweils um 0,3 Prozent. Die leichte Schwäche reflektiert sowohl hohe Lagerbestände als auch die anhaltende Unsicherheit über die globale Nachfrageentwicklung.
Für den europäischen Aktienmarkt ist der moderate Rückgang des Ölpreises tendenziell positiv, da energieintensive Branchen kurzfristig entlastet werden.