Rekordverdächtiger Regenfall
Dubai wurde kürzlich von den heftigsten Niederschlägen seit Beginn der Wetteraufzeichnungen heimgesucht. Innerhalb von nur 24 Stunden fiel in der Metropole so viel Regen wie sonst durchschnittlich in einem ganzen Jahr. Die Intensität des Unwetters brachte das öffentliche Leben, insbesondere am internationalen Flughafen, zum Erliegen. Laut Berichten der Nachrichtenagentur AP erreichte der Regenfall am Dienstag einen Spitzenwert von 142 Litern pro Quadratmeter, während andere Quellen sogar bis zu 254 Liter pro Quadratmeter meldeten. Zum Vergleich: Die durchschnittliche Jahresniederschlagsmenge im Emirat liegt bei 95 bis 140 Litern pro Quadratmeter.
Chaos und Zerstörung in der Infrastruktur
Die starken Regenfälle verwandelten Straßen in Flüsse und sorgten für erhebliche Störungen am Dubai International Airport. Auf sozialen Medien veröffentlichte Bilder zeigten, wie Flugzeuge durch knöcheltiefes Wasser um die Terminals rollten. Die Fluggesellschaft Emirates musste zeitweise den Check-in einstellen, da weder Personal noch Passagiere durch die überfluteten Zufahrtsstraßen und die eingestellte U-Bahn-Linie den Flughafen erreichen konnten. Ein Ehepaar beschrieb die Situation am Flughafen gegenüber der Nachrichtenagentur AP als „absolutes Gemetzel“. Überall waren Menschen gestrandet, die versuchten, irgendwie weiterzureisen, während andere keine andere Wahl hatten, als in der Metrostation oder direkt am Flughafen zu übernachten.
Maßnahmen und Herausforderungen
Die Flughafenverwaltung bat um Geduld und Verständnis, während sie daran arbeitete, den Betrieb so schnell wie möglich wiederherzustellen. Allgemein sind die Vereinigten Arabischen Emirate aufgrund ihres trockenen Klimas nur unzureichend auf derart extreme Wetterbedingungen vorbereitet. Die mangelnde Infrastruktur für eine effektive Entwässerung wurde deutlich, als zahlreiche Fahrzeuge in den überfluteten Straßen steckenblieben und einige Bewohner gezwungen waren, die Nacht in ihren Autos zu verbringen. Notdienste waren im Einsatz, um mit Tanklastwagen das Wasser abzupumpen und weitere Schäden zu verhindern.
Regionale Auswirkungen und Todesfälle
Das Unwetter beschränkte sich nicht nur auf Dubai. Im nördlichsten der sieben Emirate, Ras al-Khaimah, verlor ein 70-jähriger Mann sein Leben, als sein Auto von den Wassermassen mitgerissen wurde. Auch im Sultanat Oman wurden durch ähnlich schwere Regenfälle 18 Menschen getötet, darunter zehn Schulkinder.
Klimatische Vorsorge und Infrastruktur
Diese katastrophalen Ereignisse unterstreichen die dringende Notwendigkeit, die Infrastruktur und die Notfallpläne in den selten von solchen Niederschlägen betroffenen Regionen zu verbessern. Als Gastgeber der kommenden COP28-Klimakonferenz steht die Klimaresilienz der VAE besonders im Fokus, wobei die aktuellen Ereignisse die Diskrepanz zwischen der ambitionierten Rolle als Klimaschützer und der realen Anfälligkeit für Wetterextreme aufzeigen.
Die Überschwemmungen in Dubai sind ein alarmierendes Zeichen für die Unberechenbarkeit des Klimawandels. Die Erholungsmaßnahmen und die daraus gezogenen Lehren werden wahrscheinlich die regionale Planung und die internationalen Diskussionen über Klimaresistenz und Vorsorge beeinflussen, insbesondere im Kontext der globalen Klimapolitik und der Vorbereitung der VAE auf zukünftige Herausforderungen.