Volkswagen hat mit seinen Arbeitnehmervertretern eine weitreichende Einigung erzielt, um die finanziellen Herausforderungen der kommenden Jahre zu bewältigen. Kernpunkt des Sparplans ist ein signifikanter Gehaltsverzicht, der sowohl das Management als auch die Belegschaft betrifft.
Gehaltskürzungen für das Management
Nach einem Bericht der Süddeutschen Zeitung vom Sonntag wird das Einkommen von rund 4000 Managern in den Jahren 2025 und 2026 um zehn Prozent reduziert. Dieser Einschnitt soll schrittweise über die Folgejahre abgemildert werden: Geplant sind Kürzungen von acht Prozent im Jahr 2027, sechs Prozent im Jahr 2028 und fünf Prozent im Jahr 2029. Ab dem Jahr 2030 soll der Verzicht enden. Diese Regelung ist Teil einer Betriebsvereinbarung, die offenbar bereits vollständig ausgearbeitet wurde.
Sozialverträglicher Stellenabbau
Am Freitag wurde bekannt, dass Volkswagen und die Arbeitnehmervertretung nach einem intensiven Verhandlungsmarathon eine Einigung über den sozialverträglichen Abbau von 35.000 Stellen erzielen konnten. Gleichzeitig entschied sich der Konzern, vorerst keine Werke zu schließen, obwohl die technische Kapazität der deutschen Werke dauerhaft um 734.000 Einheiten gesenkt werden soll – das entspricht etwa einem Viertel der aktuellen Produktionskapazität.
Kürzungen auch für die Belegschaft
Die Arbeitnehmer werden in den kommenden Jahren auf Lohnerhöhungen verzichten müssen, zudem werden Boni deutlich gekürzt. Dennoch konnte eine drohende Werksschließung abgewendet werden – ein historischer Schritt, da dies in der Firmengeschichte bislang ohne Beispiel gewesen wäre.
Stimmen zur Einigung
Ein Sprecher des Unternehmens erklärte: „Dieser Sparplan ist ein notwendiger Schritt, um die Wettbewerbsfähigkeit von Volkswagen langfristig zu sichern und gleichzeitig die Arbeitsplätze so weit wie möglich zu schützen.“ Auch die Arbeitnehmerseite äußerte sich zu der Vereinbarung. Ein Vertreter betonte: „Es war eine harte, aber faire Verhandlung. Wichtig war uns, dass die Belastungen gerecht verteilt werden und niemand übermäßig benachteiligt wird.“
Hintergrund der Maßnahmen
Die Vereinbarungen sind Teil eines umfassenden Restrukturierungsplans, mit dem Volkswagen auf die veränderten Marktbedingungen und den wachsenden Druck durch die Elektrifizierung der Automobilbranche reagiert. Der Konzern will damit die Kosten senken und gleichzeitig seine Position als führender Anbieter von E-Fahrzeugen stärken.
Mit dem beschlossenen Plan zeigt Volkswagen, dass der Konzern bereit ist, auch schmerzhafte Maßnahmen zu ergreifen, um wirtschaftlich auf Kurs zu bleiben. Die Herausforderung bleibt jedoch, diese Sparmaßnahmen in Einklang mit den Interessen der Belegschaft und den zukünftigen Anforderungen des Marktes zu bringen.