Das Börsenjahr 2024 war für viele Anleger ein überdurchschnittlich erfolgreiches Jahr. Zahlreiche Indizes verzeichneten zweistellige Zuwächse, und einige Werte stachen besonders hervor. Der deutsche Leitindex DAX legte beispielsweise um beeindruckende 19 Prozent zu, während kleinere Indizes wie der MDAX mit einem Minus von 5 Prozent und der SDAX mit einem Rückgang von 2 Prozent deutlich schlechter abschnitten.
Europa: Uneinheitliche Entwicklung
Innerhalb Europas zeigt sich ein gemischtes Bild. Während der Euro Stoxx 50 lediglich um 7 Prozent zulegte, erlebten einzelne Märkte wie Zypern mit 56 Prozent oder Tschechien mit 22 Prozent deutlich stärkere Wertsteigerungen. Der schwache Euro wirkte sich dabei als zusätzlicher Performance-Treiber positiv aus, insbesondere bei Investments in US-Dollar und anderen Fremdwährungen.
In Frankreich belasteten hingegen branchenspezifische Herausforderungen, insbesondere im Luxussegment bei LVMH, die Performance des Index. „Das schwierige politische Umfeld und die Probleme bei einigen Schwergewichten haben das Wachstum stark eingeschränkt“, erklärt ein Marktanalyst.
Internationale Märkte und Währungseffekte
Außerhalb Europas stach die Börse in Pakistan hervor, wo der KSE-100-Index um beeindruckende 73 Prozent zulegte. Auf Euro-Basis betrug der Anstieg sogar 86 Prozent, was den Einfluss des Währungswechsels verdeutlicht. Auch die großen US-Indizes übertrafen erneut den Gesamtmarkt: Der S&P 500 gewann 23 Prozent, während der Nasdaq 100 um 25 Prozent zulegte.
Ein besonderes Highlight in Asien war der Hang Seng China Enterprise Index mit einem Zuwachs von 24 Prozent, der aufgrund der Währungseffekte auf Euro-Basis sogar 32 Prozent erreichte.
Spitzenreiter und Verlierer im DAX
Im deutschen DAX gab es ebenfalls klare Gewinner und Verlierer. Siemens Energy beeindruckte mit einem Kurszuwachs von 325 Prozent, gefolgt von Rheinmetall mit 111 Prozent. Auf der Verliererseite standen Bayer mit einem Minus von 44 Prozent und Sartorius, das um 36 Prozent nachgab.
SAP dominierte mit den höchsten Umsätzen an den Börsen Frankfurt und Xetra. Mit einem Kursplus von 70 Prozent gehört das Unternehmen zudem zu den Top-Performern des DAX. „Die Nachfrage nach unseren Produkten spiegelt sich direkt in unserem Börsenwert wider“, kommentierte ein Sprecher von SAP.
Nvidia: Der internationale Börsenstar
Unter den internationalen Werten setzte Nvidia neue Maßstäbe. Beflügelt von der KI-Euphorie, legte die Aktie um 180 Prozent zu, auf Euro-Basis sogar um 192 Prozent. Das Handelsvolumen von Nvidia übertraf die Werte von Microsoft, Apple, Tesla und Amazon bei Weitem.
Tesla: Ein Jahr mit Wendepunkt
Tesla erlebte ein turbulentes Jahr. Nach anfänglichen Verlusten von fast 40 Prozent erholte sich die Aktie ab Oktober rasant und liegt nun 77 Prozent im Plus, in Euro sogar bei 86 Prozent. „Die Wahl von Donald Trump hat uns neuen Schwung gegeben“, erklärte CEO Elon Musk.
Das Börsenjahr 2024 brachte Rekordwerte, überraschende Entwicklungen und einen klaren Fokus auf Technologiewerte. Anleger profitierten insbesondere von der Dynamik in den USA und Asien sowie von positiven Währungseffekten. Dennoch bleibt die Marktvolatilität eine Herausforderung, die strategisches Handeln erfordert.