Schwedischer Batteriebauer in finanzieller Schieflage
Der schwedische Batteriehersteller Northvolt AB, einst gefeiert als Hoffnungsträger der Energiewende, steht vor dem wirtschaftlichen Aus. Nachdem die Konzernmutter Insolvenz anmelden musste, geraten nun auch die deutschen Tochtergesellschaften zunehmend unter Druck.
Laut Konzerninsolvenzverwalter Mikael Kubu ist eine Restrukturierung der Unternehmensstruktur in Vorbereitung. Ziel sei es, Beteiligungen – auch in Deutschland – teilweise zu veräußern.
Finanzielles Risiko für den Steuerzahler
Die finanziellen Verflechtungen zwischen dem Northvolt-Konzern und deutschen Stellen sind erheblich. Bereits 2020 sicherte der Bund einen Bankkredit für ein Werk in Schweden in Höhe von 443 Millionen Euro zu 80 Prozent ab. Zudem stellte die staatseigene KfW-Bankengruppe eine Wandelanleihe über 600 Millionen Euro bereit.
Ein Analyst rechnet:
„Allein mit diesen Beträgen könnten sich Verluste für den deutschen Staat auf bis zu eine Milliarde Euro summieren.“
Unsicherheit bei Projekt in Heide
Besonders brisant: In Heide (Schleswig-Holstein) wird derzeit an einem Northvolt-Werk mit geplanter Investitionssumme von 4,5 Milliarden Euro gebaut. Die Fabrik soll bis zu 6000 Arbeitsplätze schaffen – ein Prestigeprojekt, das von Ex-Wirtschaftsminister Robert Habeck persönlich unterstützt wurde.
Laut Northvolt selbst sei jedoch die für Heide zuständige Tochtergesellschaft, die Northvolt Drei Project GmbH, nicht direkt von der Insolvenz betroffen. „Die Bauarbeiten in Heide gehen weiter“, so ein Sprecher. Gleichzeitig liefen Gespräche mit neuen Investoren.
Kritik an Förderpolitik
Angesichts der Entwicklungen werden staatliche Fördermechanismen erneut hinterfragt. Ein Oppositionspolitiker äußerte sich deutlich:
„Wenn Milliardenbeträge in Unternehmen mit unklarer wirtschaftlicher Substanz fließen, braucht es mehr parlamentarische Kontrolle.“
Auch die Europäische Investitionsbank, an der Deutschland beteiligt ist, soll „Hunderte Millionen Euro“ zur Finanzierung beigetragen haben.
Vertrauen in grüne Industriepolitik erschüttert
Die Affäre wirft ein schlechtes Licht auf die Förderstrategie der vergangenen Bundesregierung. Das Projekt galt als Lieblingsvorhaben Robert Habecks – und wurde von hochrangigen Politikern wie Olaf Scholz und Daniel Günther öffentlich bejubelt. Heute herrscht Ernüchterung. Die Zukunft des einst gefeierten Start-ups ist ungewiss.