Machtdemonstration in Peking
In Peking hat die Volksrepublik am Mittwoch eine eindrucksvolle Militärparade zum 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs abgehalten. Staatschef Xi Jinping nutzte die Veranstaltung, um den technologischen Fortschritt der chinesischen Streitkräfte vor internationalem Publikum zu demonstrieren. Neben ihm nahmen erstmals auch Russlands Präsident Wladimir Putin sowie Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un teil – ein symbolträchtiges Signal der politischen Allianz.

Unbemannte Systeme und Drohnentechnik
Besonders ins Auge fiel die Präsentation unbemannter Luftfahrzeuge. Erstmals wurden sogenannte loyal Wingman-Drohnen vorgestellt. Diese Systeme sind in der Lage, bemannte Kampfjets wie den J-20, Chinas ersten Tarnkappenjet, im Gefecht zu begleiten oder eigenständig Aufklärungsflüge durchzuführen. Experten bezeichnen diese Collaborative Combat Aircrafts (CCA) als „Zukunft im Luftkrieg“.
Darüber hinaus wurden torpedoförmige Unterwasser-Drohnen präsentiert. Fachleute halten sie für eine mögliche Weiterentwicklung hin zu Tarnkappen-U-Booten, die künftig eine verdeckte Rolle in asymmetrischen Konflikten spielen könnten.
Einsatz von Laser- und Hyperschallwaffen
Unter den Neuheiten erregte die mobile Laserwaffe LY-1 besonderes Aufsehen. Nach Angaben von Beobachtern handelt es sich um einen Hochenergie-Laser (HEL), der dazu dienen könnte, Drohnenformationen oder anfliegende Raketen abzuwehren.
Parallel dazu marschierten erstmals Hyperschallwaffen des Typs YJ auf. Diese Marschflugkörper können sowohl aus niedriger Höhe als auch aus großer Höhe gestartet werden und richten sich vor allem gegen feindliche Schiffe. Mit ihrer hohen Geschwindigkeit und Manövrierfähigkeit gelten sie als besonders schwer abzufangen.
Strategische Raketen als Drohkulisse
Auch die bekannten Interkontinentalraketen vom Typ DF (Dong Feng – „Ostwind“) wurden auf mobilen Abschussrampen gezeigt. Diese Systeme sind in der Lage, Atomsprengköpfe über weite Distanzen bis nach Europa oder auf das amerikanische Festland zu transportieren. Dass sie erneut präsentiert wurden, werteten Analysten als bewusstes Zeichen an die internationale Gemeinschaft.
Signal an die Weltgemeinschaft
Die Parade war nicht nur ein nationales Ritual, sondern auch ein geopolitisches Statement. „Die Welt soll sehen, dass China über eine moderne und selbst entwickelte Rüstung verfügt“, erklärte ein Militärsprecher. Xi betonte, dass sämtliche vorgestellten Systeme in China entwickelt und gefertigt wurden – ein Hinweis auf Pekings wachsende technologische Unabhängigkeit von westlichen Rüstungskonzernen.Mit der Kombination aus unbemannten Luftfahrzeugen, Hyperschalltechnologie und Laserabwehrsystemen unterstrich Peking den Anspruch, nicht nur im konventionellen Bereich, sondern auch in den Kriegsfeldern der Zukunft führend zu sein.