640 Arbeitsplätze akut bedroht
Der Tabakkonzern Imperial Brands hat angekündigt, die Produktion im traditionsreichen Reemtsma-Werk in Langenhagen bei Hannover einstellen zu wollen. Damit sind 640 Arbeitsplätze unmittelbar gefährdet. Nach Unternehmensangaben wird derzeit geprüft, ob der Standort verkauft oder endgültig geschlossen wird. Für die Belegschaft bedeutet diese Ankündigung große Unsicherheit über ihre berufliche Zukunft.
Begründung: Kosten und Auslastung
Als Hauptgrund nennt der Konzern die hohen Produktionskosten sowie die unzureichende Auslastung des Werkes. Besonders Langenhagen sei von diesen Faktoren betroffen. Die Fertigungsstätte, die bereits 1971 eröffnet wurde, produziert klassische Fabrikzigaretten, Feinschnitttabak und seit einigen Jahren auch Tabaksticks für Tabakerhitzer. Dennoch reichen die aktuellen Produktionsmengen offenbar nicht aus, um den Betrieb wirtschaftlich tragfähig fortzuführen.

Konzernstrategie bis 2030 im Fokus
Die Entscheidung ist Teil einer weltweiten Neustrukturierung des Produktionsnetzwerks von Imperial Brands. Ziel sei es, die Unternehmensstrategie bis 2030 konsequent umzusetzen. Rémi Guillon, Vorstand von Reemtsma, erklärte hierzu:
„Rückläufige Volumina, hohe Produktionskosten und herausfordernde regulative Hürden machen ein Produktionsende in Langenhagen leider alternativlos.“
Damit verdeutlicht das Unternehmen, dass der Rückgang klassischer Tabakprodukte und wachsende gesetzliche Auflagen entscheidend für die aktuelle Lage sind.
Ein Werk mit Geschichte
Das Werk in Langenhagen blickt auf mehr als 50 Jahre Unternehmensgeschichte zurück. Seit seiner Eröffnung im Jahr 1971 war es ein bedeutender Arbeitgeber in der Region Hannover. Mit der geplanten Schließung oder einem möglichen Verkauf steht nun ein drastischer Einschnitt bevor, der auch weitreichende Folgen für die regionale Wirtschaft haben könnte. Betroffen sind nicht nur die Mitarbeiter, sondern auch Zulieferer und Dienstleister in der Umgebung.
Unsichere Perspektiven für die Beschäftigten
Für die Belegschaft bleibt die Situation angespannt. Sollte sich kein Käufer finden, droht den 640 Beschäftigten der Verlust ihrer Arbeitsplätze. Gewerkschaften und Betriebsräte dürften in den kommenden Wochen erheblichen Druck auf das Unternehmen ausüben, um eine sozialverträgliche Lösung oder alternative Perspektiven zu erreichen. Ob sich Investoren für die traditionsreiche Fertigungsstätte finden, ist jedoch offen.