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Schweizer Franken unter Druck – Zinswende rückt näher

Charlotte Probst
Letzte Aktualisierung: 3. November 2025 16:30
Charlotte Probst
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Schwäche des Franken nach Inflationsrückgang

Der Schweizer Franken hat zum Wochenbeginn spürbar an Wert verloren. Zum Euro fiel die Währung auf 0,9293 Franken – den niedrigsten Stand seit zweieinhalb Wochen. Gegenüber dem US-Dollar erreichte der Franken sogar ein Dreieinhalbwochentief. Händler verweisen auf eine überraschend schwache Inflationsentwicklung im Oktober, die die Erwartungen der Volkswirte klar unterboten hat.

Der Preisauftrieb in der Schweiz hat sich deutlich abgeschwächt. Die Verbraucherpreise sind im vergangenen Monat weiter gesunken, was darauf hindeutet, dass die geldpolitischen Maßnahmen der Schweizerischen Nationalbank (SNB) stärker wirken als erwartet. Anleger reagierten umgehend und spekulieren nun zunehmend auf eine baldige Lockerung der Geldpolitik.

Aussicht auf Minuszinsen im kommenden Jahr

Die jüngste Inflationsentwicklung befeuert Spekulationen über eine mögliche Zinssenkung im Jahr 2026. Nach Einschätzung von Adrian Prettejohn, Volkswirt bei Capital Economics, könnte die SNB die Leitzinsen bis Juni 2026 um 25 Basispunkte senken – auf minus 0,25 Prozent.

„Wir erwarten, dass die Inflation noch einige Zeit sehr niedrig bleiben und im nächsten Jahr im Durchschnitt bei Null liegen wird“, erklärte Prettejohn. Diese Prognose deutet darauf hin, dass die Schweiz möglicherweise wieder in die Ära der Negativzinsen eintreten könnte – ein geldpolitisches Instrument, das sie erst im Jahr 2022 hinter sich gelassen hatte.

Für den Devisenmarkt bedeutet dies eine klare Signalwirkung: Die Attraktivität des Franken als sicherer Hafen könnte kurzfristig sinken, während der Euro und der US-Dollar gegenüber der Schweizer Währung an Stärke gewinnen.

SNB vor einer geldpolitischen Gratwanderung

Die Schweizerische Nationalbank steht vor einer komplexen Entscheidung. Einerseits schwächt sich die Inflation stärker ab als erwartet, was für Zinssenkungen spricht. Andererseits könnte eine zu frühe Lockerung den Franken zusätzlich unter Druck setzen und die Importpreise steigen lassen.

Die SNB hat in den vergangenen Jahren mehrfach betont, dass Preisstabilität das oberste Ziel ihrer Geldpolitik bleibe. Präsident Thomas Jordan hatte zuletzt erklärt, man beobachte die Preisentwicklung „mit besonderer Aufmerksamkeit“. Ein erneuter Kurswechsel müsse „sorgfältig abgewogen“ werden, um weder die Konjunktur noch die Währung unnötig zu destabilisieren.

Analysten verweisen zudem auf die globale Dimension des Problems. Während die Europäische Zentralbank (EZB) und die US-Notenbank Fed ihren Zinspfad nur langsam anpassen, könnte die Schweiz mit einer frühzeitigen Lockerung in eine Zinsdivergenz geraten – ein Szenario, das den Kapitalabfluss verstärken und den Franken weiter schwächen würde.

Wirtschaft profitiert, Anleger reagieren vorsichtig

Für die exportorientierte Schweizer Wirtschaft könnte ein schwächerer Franken jedoch kurzfristig Vorteile bringen. Unternehmen aus der Maschinen-, Chemie- und Pharmaindustrie, die einen Großteil ihrer Umsätze im Ausland erzielen, profitieren von einem günstigeren Wechselkurs. Ihre Produkte werden auf internationalen Märkten preislich attraktiver.

Trotz dieser Effekte reagieren Investoren vorsichtig. Der Schweizer Aktienindex SMI zeigte sich nach der Meldung stabil, während Anleihen leicht im Kurs zulegten – ein Zeichen, dass Marktteilnehmer die Wahrscheinlichkeit sinkender Zinsen einpreisen.

Finanzstrategen betonen, dass die SNB ihre Optionen offenhält. Sollte die Inflationsrate weiter unter dem Zielwert von rund 2 Prozent verharren, wären zusätzliche Lockerungsschritte wahrscheinlich. Umgekehrt könnte eine unerwartete Aufwertung des Franken die Zentralbank zwingen, gegenzusteuern, um die Preisstabilität zu wahren.

Blick auf 2026 – Rückkehr in die Ära der Negativzinsen?

Die Aussicht auf Minuszinsen wirft die Frage auf, ob die Schweiz erneut zum Experimentierfeld unkonventioneller Geldpolitik wird. Zwischen 2015 und 2022 hatte das Land jahrelang Negativzinsen gehalten, um den Franken zu schwächen und die Exportwirtschaft zu stützen.

Mit der jüngsten Inflationsentwicklung und dem aktuellen Kursverfall der Währung scheint eine ähnliche Situation nun wieder möglich. Eine Senkung des Leitzinses auf minus 0,25 Prozent würde die Schweiz erneut zu einem der Länder mit den niedrigsten Zinsen weltweit machen – mit potenziellen Auswirkungen auf Kreditvergabe, Immobilienpreise und Kapitalflüsse.

Ökonomen sehen darin sowohl Chancen als auch Risiken. Während Unternehmen von günstigeren Finanzierungskosten profitieren könnten, drohen gleichzeitig neue Blasen an den Immobilienmärkten und eine mögliche Verzerrung im Anleihehandel.

Die kommenden Monate werden entscheidend sein: Sollte sich die Inflation weiter abschwächen und die Konjunktur stagnieren, dürfte die SNB kaum an einer geldpolitischen Lockerung vorbeikommen.

Stichwörter: Adrian Prettejohn, Geldpolitik, Inflation, Negativzinsen, Schweiz, Schweizer Franken, SNB, Thomas Jordan, Wirtschaft, Zinsen
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