Zwei Branchengrößen formen einen 25-Milliarden-Dollar-Giganten
In der globalen Farben- und Beschichtungsindustrie steht ein Zusammenschluss bevor, der die Machtverhältnisse neu ordnen wird. Der niederländische Hersteller AkzoNobel, bekannt für Marken wie Dulux, plant die Übernahme des US-Konkurrenten Axalta Coating Systems. Beide Unternehmen bestätigten, dass durch die Fusion ein Konzern mit einem Gesamtwert von 25 Milliarden US-Dollar entstehen soll.
Der neue Verbund wird künftig sowohl in Amsterdam als auch in Philadelphia seinen Hauptsitz haben. Die Aktionäre von AkzoNobel sollen 55 Prozent der Anteile halten, während die Investoren von Axalta 45 Prozent am neuen Unternehmen besitzen werden.

Strategische Fusion soll Wachstum beschleunigen
Laut Unternehmensführung ist der Zusammenschluss mehr als ein reiner Größengewinn. Er soll entscheidende technologische, operative und marktbezogene Vorteile freisetzen.
AkzoNobels Vorstandschef Greg Poux-Guillaume erklärte dazu:
„Durch diesen Zusammenschluss können wir unsere Wachstumsambitionen beschleunigen, da wir hervorragend ergänzende Technologien zusammenführen.“
Beide Unternehmen bedienen verschiedene Schlüsselsegmente der Farben- und Beschichtungsindustrie, darunter Automobilbeschichtungen, Industrielacke, Architekturfarben und Spezialprodukte. Insbesondere im Bereich industrieller Hochleistungsbeschichtungen versprechen sich die Konzerne erhebliche Synergieeffekte und einen deutlichen Ausbau der globalen Marktpräsenz.

Ein neuer Umsatzriese entsteht
Unter Führung von Poux-Guillaume soll der fusionierte Konzern einen jährlichen Umsatz von 17 Milliarden US-Dollar erzielen.
Darüber hinaus wird ein bereinigtes operatives Ergebnis (Ebitda) von 3,3 Milliarden US-Dollar erwartet, was eine starke Profitabilität signalisiert.
Die neue Marktposition würde das Unternehmen in die Spitzengruppe der weltweiten Farbenhersteller katapultieren – mit einem Portfolio, das sowohl im Konsumgüterbereich als auch im industriellen Sektor zu den leistungsfähigsten der Branche zählen dürfte.
600 Millionen US-Dollar Einsparungen jährlich geplant
Ein weiterer Kernpunkt der Fusion ist die drastische Vereinheitlichung und Optimierung der operativen Abläufe beider Unternehmen. Laut AkzoNobel sollen jährlich 600 Millionen US-Dollar an Kosten eingespart werden.
Diese Einsparungen sollen durch mehrere Maßnahmen erreicht werden:
- Zusammenführung logistischer Netzwerke
- Reduktion von Doppelstrukturen in Verwaltung und Vertrieb
- Verschlankung der Lieferketten
- Bessere Nutzung der gemeinsamen Produktionskapazitäten
- Skaleneffekte in Forschung, Entwicklung und Rohstoffbeschaffung
Damit entsteht nicht nur einer der größten Farbenhersteller der Welt – sondern auch einer der effizientesten.
Stärkung globaler Marktposition und Innovationskraft
Mit dem Zusammenschluss gewinnt der neue Farbenkonzern erheblich an Einfluss im internationalen Wettbewerb. Gemeinsam bringen AkzoNobel und Axalta jahrzehntelange Erfahrung in Hightech-Beschichtungen ein, darunter:
- Korrosionsschutz für industrielle Großanlagen
- Beschichtungslösungen für Elektrofahrzeuge
- High-Performance-Farben im Premiumsegment
- Nachhaltige und emissionsarme Produkte für Bau und Infrastruktur
Die zusammengeführte Forschungs- und Entwicklungslandschaft verschafft dem Unternehmen einen technologischen Vorteil. Durch gemeinsame Innovationsteams sollen neue Beschichtungsprozesse, langlebigere Materialien und umweltfreundliche Formulierungen schneller in den Markt gebracht werden.
Ein Zusammenschluss mit Signalwirkung für die Branche
Die geplante Fusion ist eines der bedeutendsten Ereignisse der globalen Farbenindustrie der letzten Jahre. Sie zeigt deutlich, dass Hersteller zunehmend auf Größe, Effizienz und Innovationskraft setzen, um in einem wettbewerbsintensiven Marktumfeld bestehen zu können.
Die Entscheidung beider Unternehmen, ihre Kräfte zu bündeln, gilt als strategischer Schritt, der das Potenzial hat, den weltweiten Wettbewerb nachhaltig zu verändern.