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Dax rutscht deutlich ab – US-Börsen sorgen für Druck

Adrian Kelbich
Letzte Aktualisierung: 6. November 2025 18:49
Adrian Kelbich
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Stimmung kippt am Nachmittag

Der deutsche Leitindex Dax hat am Donnerstag spürbar an Boden verloren. Nach einem zunächst ruhigen Handelsverlauf gerieten die Kurse am Nachmittag deutlich unter Druck. Der Dax fiel erneut unter die Marke von 24.000 Punkten und schloss mit einem Minus von 1,3 Prozent bei 23.734 Punkten. Auch der EuroStoxx50 gab um 1,0 Prozent auf 5611 Punkte nach.
Als Hauptgrund nannten Marktteilnehmer die schwachen Vorgaben aus den USA, wo sich in den vergangenen Tagen die Sorgen über eine mögliche Marktkorrektur verdichtet hatten. Aussagen mehrerer US-Finanzmanager über überbewertete Technologiewerte lösten an der Wall Street einen spürbaren Abverkauf aus – insbesondere bei KI-bezogenen Aktien.

Contents
Stimmung kippt am NachmittagBelastung durch schwache Wall StreetGewinner und Verlierer des TagesEuro stabilisiert sich leichtZwischenbilanz: Nervöse Märkte trotz solider FundamentaldatenBlick auf die kommenden Handelstage

„Der Dax scheiterte auch in einem weiteren Versuch an der 24.000er Marke“, sagte ntv-Börsenreporter Frank Meyer. „Es war dann doch der kalte US-Börsenwind, der den deutschen Leitindex tiefer ins Minus drückte. Man darf nicht vergessen, auf welchen luftigen Niveaus die Börsen gerade stehen.“

Belastung durch schwache Wall Street

Die Nervosität der Anleger nahm im Verlauf des Handelstages zu. Besonders die Technologie- und Wachstumswerte litten unter der schwachen Tendenz an den amerikanischen Börsen. Dort hatten in den letzten Tagen Gewinnwarnungen und vorsichtige Ausblicke großer Konzerne wie Nvidia und Alphabet zu erhöhter Skepsis geführt.
Analysten wiesen darauf hin, dass der Markt nach den starken Kursgewinnen der vergangenen Monate zunehmend anfällig für Rückschläge sei. „Viele Anleger realisieren jetzt Gewinne – das ist nach einer solch langen Aufwärtsbewegung völlig normal“, sagte ein Marktstratege einer großen deutschen Privatbank.
Zudem sorgten Spekulationen über weitere Zinssignale der US-Notenbank Fed für Zurückhaltung. Investoren befürchten, dass die erwartete Zinspause noch länger auf sich warten lassen könnte, falls die Inflation in den USA nicht deutlicher nachlässt.

Gewinner und Verlierer des Tages

Trotz des übergeordneten Abwärtstrends gab es an der Frankfurter Börse auch positive Ausnahmen. Besonders Zalando und die DHL Group konnten überzeugen. Die Aktien der beiden Konzerne legten um 6,6 Prozent beziehungsweise 8,6 Prozent zu.
Zalando profitierte von besser als erwarteten Quartalszahlen und einer positiven Prognose für das Weihnachtsgeschäft. Auch bei DHL kam es nach starken Logistikzahlen und einer soliden Marge zu deutlichen Kursgewinnen.
Auf der anderen Seite standen Heidelberg Materials und die Commerzbank, deren Aktien um 5,0 Prozent beziehungsweise 2,0 Prozent nachgaben. Beide Unternehmen litten unter einer schwächeren Branchendynamik und zurückhaltenden Aussagen zum Jahresausblick.

Euro stabilisiert sich leicht

Während die Aktienmärkte nachgaben, zeigte sich der Euro gegenüber dem US-Dollar stabiler. Am Abend notierte die Gemeinschaftswährung bei 1,1539 Dollar, nachdem sie zuvor zeitweise unter Druck geraten war. Händler erklärten die leichte Erholung mit der Erwartung, dass die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Zinspolitik zunächst beibehalten werde.
Auch die Anleihemärkte reagierten auf die neuen Konjunktursignale: Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe sank leicht, da Anleger in unsicheren Marktphasen wieder verstärkt in sichere Häfen investierten.

Zwischenbilanz: Nervöse Märkte trotz solider Fundamentaldaten

Trotz der aktuellen Kursverluste sehen viele Analysten keine grundlegende Trendwende. Die Unternehmensgewinne bleiben stabil, und auch die konjunkturellen Rahmenbedingungen in der Eurozone haben sich zuletzt leicht verbessert.
Gleichzeitig wird der Druck aus den USA als temporär eingeschätzt. „Es handelt sich eher um eine gesunde Korrektur nach einem sehr starken Jahr“, meinte ein Händler der Deutschen Börse. Dennoch zeigt der Handelstag, wie stark der Dax von den Bewegungen an der Wall Street abhängt.
Die Volatilität dürfte daher auch in den kommenden Wochen hoch bleiben – insbesondere, solange die Unsicherheit über Zinsen, Inflation und Unternehmensbewertungen anhält.

Blick auf die kommenden Handelstage

Für die kommenden Tage rechnen Experten mit einer Seitwärtsbewegung des Marktes. Die 24.000-Punkte-Marke bleibt dabei ein entscheidender Widerstand. Sollte sich die Stimmung an der Wall Street weiter eintrüben, könnte der Dax kurzfristig erneut in Richtung 23.500 Punkte fallen.
Erst wenn die US-Technologiewerte wieder Tritt fassen und die Investoren Vertrauen in die Stabilität der Gewinne zurückgewinnen, dürfte sich der deutsche Leitindex nachhaltig erholen. Bis dahin heißt es für Anleger: Ruhe bewahren und auf neue Impulse warten.

Stichwörter: Aktien, Börse, Commerzbank, DAX, Deutschland, DHL, EuroStoxx50, FED, Frankfurt, Heidelberg Materials, Inflation, KI, Technologie, US-Märkte, USA, Wall Street, Welt, zalando, Zinsen
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