Der deutsche Aktienmarkt zeigte am Dienstag ein gemischtes Bild. Nach anfänglicher Zurückhaltung fand der Dax erst am Nachmittag zu mehr Schwung und beendete den Handelstag mit einem Plus von 0,5 Prozent auf 24.088 Punkte. Die anfängliche Euphorie über die Einigung im US-Haushaltsstreit war bereits weitgehend eingepreist, sodass sich die Anleger zunächst zurückhielten. Erst zum Börsenschluss setzte sich eine moderate Aufwärtsbewegung durch.

Europäische Indizes in fester Stimmung
Auch die europäischen Leitindizes präsentierten sich freundlich. Der EuroStoxx50 legte um 1,1 Prozent auf 5728 Punkte zu und nähert sich damit seinem historischen Höchststand bis auf 0,6 Prozent. Besonders die Börsen in Paris, Mailand und Madrid zeigten sich robust. „Ein erneuter Anlauf auf das Allzeithoch wäre aufgrund der relativen Stärke und der anhaltenden Dynamik keine Überraschung“, erklärte ein Marktanalyst.

US-Haushaltsstreit sorgt für kurzfristige Erleichterung
Die positive Stimmung an den Märkten stand im Zeichen der Einigung im US-Senat, der einem Übergangshaushalt zugestimmt hatte. Damit ist die Finanzierung der US-Bundesbehörden bis Ende Januar 2026 gesichert. Analyst Thomas Altmann von QC Partners kommentierte: „Die Einigung sorgt für kurzfristige Stabilität und ermöglicht die Nachveröffentlichung ausgefallener Wirtschaftsdaten. Für einen nachhaltigen Ausbruch über die Marke von 24.000 Punkten braucht es jedoch langfristig orientierte Käufer.“
Einzelwerte: Hensoldt unter Druck, Munich Re stabil
Zu den auffälligen Verlierern des Tages zählte Hensoldt, deren Aktien um 8,4 Prozent einbrachen. Grund war die zurückhaltende Prognose auf dem Kapitalmarkttag. Laut Einschätzung von JP Morgan erwartet das Unternehmen zwischen 2026 und 2030 nur eine jährliche Verbesserung der Ebitda-Marge um 50 Basispunkte – weniger als bisher erhofft.
Der Rückversicherer Munich Re blieb im Dax nahezu unverändert mit einem leichten Plus von 0,2 Prozent. Trotz einer niedrigen Schadenbelastung im dritten Quartal verzichtete das Unternehmen auf eine Anhebung der Gewinnprognose, was bei Investoren für Enttäuschung sorgte.
Währung und Marktumfeld
Der Euro notierte am Abend etwas fester bei 1,1596 US-Dollar. Marktteilnehmer bewerten die Erholung als Stabilisierung auf hohem Niveau, nachdem die Gemeinschaftswährung zuvor von der Stärke des Dollars belastet worden war. Insgesamt blieben die geopolitischen Risiken und die Zinsdebatte in den USA zentrale Faktoren, die den weiteren Verlauf der europäischen Börsen beeinflussen dürften.

Optimismus trotz verhaltener Dynamik
Trotz der leichten Abkühlung im Marktumfeld zeigen Analysten Zuversicht. Der Dax habe nach Einschätzung mehrerer Beobachter gute Chancen, sich oberhalb der Marke von 24.000 Punkten zu stabilisieren, sofern die nächsten Quartalsberichte keine negativen Überraschungen bringen. Auch die Hoffnung auf eine Zinssenkung der Europäischen Zentralbank im Frühjahr 2026 stütze die Erwartungen vieler Anleger.