Eine beunruhigende Entwicklung
Berlin, 28. Mai 2024 – Die Zahl der Gruppenvergewaltigungen in Berlin ist im Jahr 2023 um fast ein Viertel gestiegen. Dies ergibt sich aus einer kürzlich veröffentlichten Anfrage der AfD im Berliner Abgeordnetenhaus. Die Berliner Polizei registrierte insgesamt 111 Fälle von Gruppenvergewaltigungen, was im Vergleich zum Vorjahr eine deutliche Zunahme darstellt. Besonders auffällig ist dabei der hohe Anteil tatverdächtiger Ausländer.
Anstieg der Gruppenvergewaltigungen: Zahlen und Fakten
Im Jahr 2023 hat die Berliner Polizei 111 Fälle von Gruppenvergewaltigungen erfasst, im Vergleich zu 89 Fällen im Vorjahr. Dies bedeutet einen Anstieg von fast 25 Prozent. Obwohl Gruppenvergewaltigungen seit 2018 nicht gesondert in der Polizeilichen Kriminalstatistik erfasst werden, werden weiterhin Fälle mit mehreren Tatverdächtigen dokumentiert.
Insgesamt wurden 106 Beschuldigte ermittelt, wobei der Anteil tatverdächtiger Ausländer mit 54 Prozent weit über dem Durchschnitt liegt. Zum Vergleich: Nichtdeutsche machen etwa 24 Prozent der Berliner Bevölkerung aus. Trotz dieser Zahlen sieht die Verwaltung keinen Anstieg im Zusammenhang mit dem „soziokulturellen Hintergrund“ der Täter. Der jüngste Täter war unter zwölf Jahre alt, das jüngste Opfer jünger als sechs Jahre.
Demografische Verteilung der Opfer und Tatorte
Die am häufigsten betroffene Altersgruppe der Opfer waren Jugendliche im Alter von 14 bis 16 Jahren mit 18 Fällen. Darauf folgten die Altersgruppen 25 bis 30 Jahre und 30 bis 40 Jahre mit jeweils 17 Fällen. Mehrfamilienhäuser waren mit 41 Fällen der häufigste Tatort, gefolgt von öffentlichen Plätzen, darunter 16 Fälle in Parks, vier in Gaststätten, zwei in öffentlichen Verkehrsmitteln und ein Fall in einer Schule.
Politische Reaktionen und Kontroversen
Die Veröffentlichung der Zahlen führte zu deutlicher Kritik und unterschiedlichen Interpretationen seitens der politischen Parteien. Marc Vallendar, rechtspolitischer Sprecher der AfD-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus, machte darauf aufmerksam, dass mehr als die Hälfte der Tatverdächtigen ausländische Staatsbürger seien. „Das weist darauf hin, dass es sich hierbei um ein zugewandertes Phänomen handelt,“ sagte Vallendar. Er kritisierte, dass der Berliner Senat „weiterhin die Verantwortung den Gerichten zuschiebe, anstatt sich um die Abschiebung und Nichteinreise der Täter zu bemühen“. Diese Situation verdeutliche die „Hilflosigkeit der etablierten Politik im Umgang mit Gruppenvergewaltigungen“.
Burkard Dregger, innenpolitischer Sprecher der CDU im Berliner Abgeordnetenhaus, vertritt eine andere Sichtweise. „Jede Vergewaltigung ist für das Opfer traumatisierend, und zwar unabhängig davon, ob die Täter Deutsche oder Ausländer sind,“ betonte Dregger gegenüber der Bild-Zeitung. Er forderte eine Stärkung von Polizei und Justiz, um Übergriffe möglichst zu verhindern und, falls sie doch stattfinden, hart zu bestrafen. Seit 2023 stellt die CDU mit Kai Wegner den Regierenden Bürgermeister in Berlin.
Die alarmierenden Zahlen zu Gruppenvergewaltigungen in Berlin werfen ein Schlaglicht auf ein ernstes gesellschaftliches Problem. Während die AfD die hohe Zahl ausländischer Tatverdächtiger als Indikator für ein „zugewandertes Phänomen“ sieht und eine härtere Gangart bei Abschiebungen fordert, plädiert die CDU für eine stärkere Unterstützung von Polizei und Justiz. Unabhängig von der politischen Perspektive bleibt die Notwendigkeit, effektive Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung und zur Verhinderung solcher Verbrechen zu ergreifen, bestehen. Die Diskussion um Ursachen und Lösungen wird sicherlich weiterhin intensiv geführt werden müssen.