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Kundgebung in Hamburg: Islamisten werben für Kalifat

Susanne Jung
Letzte Aktualisierung: 29. April 2024 16:20
Susanne Jung
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Am vergangenen Samstag versammelten sich über 1.100 Menschen in Hamburg-St. Georg, um einer von der Gruppierung „Muslim Interaktiv“ organisierten Demonstration zu folgen. Die Kundgebung, die unter scharfer Beobachtung des Verfassungsschutzes stand, fand am belebten Steindamm statt und zog vor allem männliche Teilnehmer an. Fotos und Berichte zeigen, dass nur etwa 50 Frauen sich abseits der Hauptmenge aufhielten.

Gegen Medien und Politik gerichtet

Die Demonstration richtete sich gegen das, was die Organisatoren als „Islamhetze“ in den deutschen Medien und eine angeblich islamfeindliche Politik bezeichneten. Auf Schildern waren Parolen wie „Kalifat ist die Lösung“ und „Deutschland = Wertediktatur“ zu lesen. Laut Berichten riefen Redner die Menge zu „Allahu Akbar“ auf und kritisierten die Politik und Medien für ihre Darstellung von Muslimen in Deutschland, insbesondere im Kontext des Gaza-Kriegs. Sie warfen ihnen „billige Lügen“ und „feige Berichterstattung“ vor.

Mehr zum Thema: Sicherheitsbehörden verhindern islamistische Anschläge in Deutschland

Verfassungsschutz warnt vor Teilnahme

Der Hamburger Verfassungsschutz hatte bereits im Vorfeld vor der Teilnahme an der Veranstaltung gewarnt. Die Kundgebung sei von „Muslim Interaktiv“ angemeldet worden, einer Gruppierung, die als „gesichert extremistische Bestrebung“ eingestuft wird. Wer an dieser Veranstaltung teilnehme, stehe Seite an Seite mit Islamisten, so die offizielle Mitteilung der Innenbehörde.

Keine Zwischenfälle trotz hoher Teilnehmerzahl

Trotz der hohen Teilnehmerzahl und der brisanten Thematik verlief die Demonstration friedlich. Ein Großaufgebot der Polizei sicherte die Veranstaltung ab und es wurden keine Zwischenfälle gemeldet. Dies unterstreicht die Fähigkeit der Polizei, auch bei potenziell brisanten Veranstaltungen die öffentliche Sicherheit zu gewährleisten.

Lesen Sie auch: Eskalation islamistischer Einflüsse an NRW-Schulen: Ein alarmierendes Phänomen

Profil von „Muslim Interaktiv“

Die Gruppierung „Muslim Interaktiv“, die hinter der Demonstration steht, wurde 2020 gegründet und hat in der Vergangenheit bereits mehrfach für Aufsehen gesorgt. Sie mobilisierte beispielsweise im Februar 2023 rund 3.500 Menschen zu einer Kundgebung gegen eine Koranverbrennung in Schweden. Einer der bekanntesten Vertreter der Gruppe ist Joe Adade Boateng, ein 25-jähriger Lehramtsstudent, der auch in sozialen Medien aktiv ist. In Medienberichten wird besonders die Gefahr hervorgehoben, die von der Gruppe ausgeht, insbesondere für Jugendliche.

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Die Demonstration in Hamburg-St. Georg zeigt, dass die Themen rund um die Darstellung des Islams in den Medien und die staatliche Politik weiterhin hohe Emotionen und Mobilisierungsfähigkeit besitzen. Die friedliche Durchführung der Kundgebung deutet jedoch auch darauf hin, dass eine sachliche Auseinandersetzung möglich ist, solange sie unter Beobachtung und mit entsprechenden Sicherheitsmaßnahmen durchgeführt wird. Die Rolle von „Muslim Interaktiv“ bleibt weiterhin kritisch zu beobachten, insbesondere im Hinblick auf ihre Einflussnahme auf junge Muslime in Deutschland.

Stichwörter: Demonstration, Deutschland, Hamburg, Islam, Islamisten, Kalifat, Kultur, Meinung, Politik
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