Wechsel an der Spitze des Wirtschaftsministeriums
Mit der Vereidigung des neuen Bundeskabinetts am Dienstag beginnt auch im Bundeswirtschaftsministerium eine neue Ära. Die neue Ministerin Katherina Reiche (CDU) setzt direkt ein deutliches Zeichen: Sie trennt sich von zentralen Köpfen aus der Amtszeit von Robert Habeck (Grüne). Mindestens drei der vier beamteten Staatssekretäre müssen das Haus verlassen.
Neue Wirtschaftsministerin Katharina Reiche
Abschied für Hajduk, Nimmermann und Philipp
Wie das Handelsblatt berichtet, habe Reiche am Mittwoch Anja Hajduk, Philipp Nimmermann und Udo Philipp darüber informiert, dass ihre Tätigkeit im Ministerium beendet wird. Alle drei gelten als enge Vertraute Habecks und waren zentrale Figuren in seiner Amtsführung.
Lediglich Bernhard Kluttig, der parteilos ist, darf vorerst bleiben. Beobachter werten dies als Hinweis, dass Reiche auf fachliche Kontinuität in Teilbereichen setzen will – aber gleichzeitig politische Nähe zu Habeck als Ausschlusskriterium sieht.
Weitere Abgänge wahrscheinlich
Auch unter den Abteilungsleitern zeichnet sich ein größerer Umbruch ab. Im Fokus steht etwa Christian Maaß, verantwortlich für den Bereich Wärme und Wasserstoff. Er hatte maßgeblich am umstrittenen Gebäudeenergiegesetz (Heizungsgesetz) mitgewirkt. Laut internen Kreisen bemühte sich Maaß zuletzt erfolglos um einen Wechsel nach Hamburg – offenbar aus Vorahnung.
Ein Beobachter sagte:
„Der politische Wechsel wird im Ministerium konsequent auch personell vollzogen.“
Neue Gesichter mit Regierungserfahrung
Als mögliche Nachfolger werden mehrere erfahrene Verwaltungsbeamte gehandelt. An erster Stelle genannt wird Frank Wetzel, bisher Gruppenleiter für Wirtschaftspolitik im Bundeskanzleramt. Auch Thomas Steffen, aktueller Staatssekretär im Gesundheitsministerium, und Christian Schmidt, zuständig für Energiepolitik im Kanzleramt, sind im Gespräch.
Ein Insider erklärt:
„Reiche setzt auf vertraute Köpfe aus dem Regierungsapparat – mit klarer fachlicher Expertise.“
Altmaier-Vertraute Schreiber vor Rückkehr
Im Raum steht zudem die Rückkehr von Yvonne Schreiber, früher Büroleiterin von Ex-Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU). Sie war zuletzt im Ministerium für Liegenschaften zuständig und könnte eine Schlüsselrolle in der neuen Struktur übernehmen.