Schock am Mittag: 700 Punkte in wenigen Minuten verloren
Am 23. Mai 2025 erlebte der deutsche Aktienmarkt einen drastischen Kursrutsch. Der Dax, der am Vormittag noch ein Tageshoch von 24.149 Punkten verzeichnete, fiel bis zum frühen Nachmittag innerhalb kürzester Zeit um 2,6 Prozent auf 23.355 Punkte. Das bedeutet einen Verlust von rund 700 Punkten in wenigen Minuten – ein deutlicher Schock für Investoren.
Ein Händler berichtete: „Der Markt war auf stabile US-EU-Beziehungen eingestellt, doch die Zolldrohung hat das Vertrauen abrupt erschüttert.“
Trumps Zollansage verschärft Spannungen
Auslöser des Kurssturzes war eine neue Ankündigung von US-Präsident Donald Trump. Er drohte mit Zöllen von 50 Prozent auf europäische Waren ab dem 1. Juni. Hintergrund sind stockende Verhandlungen zwischen Washington und Brüssel. Laut Aussagen eines Marktbeobachters versucht Trump, mit dieser Maßnahme den Druck zu erhöhen: „Bisher seien die Gespräche schwierig verlaufen, nun erhöht er den Druck.“
Die Aussicht auf Handelshemmnisse zwischen zwei bedeutenden Wirtschaftsräumen ließ Investoren rasch reagieren – mit dem Verkauf von Aktien und dem Rückzug in sicherere Anlageklassen.
Marktkorrektur nach Rally nicht überraschend
Einige Analysten werten den Einbruch jedoch nicht ausschließlich als Reaktion auf die politischen Spannungen. Nach dem kräftigen Anstieg des Dax um über 5000 Punkte seit den April-Tiefs war eine Konsolidierung erwartet worden. Viele Werte galten inzwischen als überbewertet.
Ein Analyst erklärte: „Die Risiken wurden zuletzt ignoriert – dieser Rücksetzer war nur eine Frage der Zeit.“ Auch technische Faktoren spielten eine Rolle, da wichtige Unterstützungsmarken unterschritten wurden und automatische Verkaufsprogramme einsetzten.
Strategen fordern Gelassenheit
Trotz der aktuellen Turbulenzen warnen Experten vor Panik. Der Rücksetzer sei nicht nur gesund, sondern langfristig sogar positiv. „Luft abzulassen würde der Gesamtkonstitution des Marktes gut tun“, sagte ein Marktstratege. Auch die Hoffnung auf baldige Fortschritte in den US-EU-Verhandlungen sei nicht verloren.