Der österreichische Wäschehersteller Palmers, eine Marke mit über 100-jähriger Geschichte, ist zahlungsunfähig. Das Unternehmen, das auch auf dem deutschen Markt vertreten ist, hat ein Insolvenzverfahren eingeleitet. Als Gründe nennt Palmers die steigenden wirtschaftlichen Belastungen sowie den wachsenden Konkurrenzdruck durch günstige Anbieter.
Schwieriges Marktumfeld und steigende Verluste
Palmers kämpft seit längerem mit finanziellen Problemen, doch im Geschäftsjahr 2023/2024 haben sich die Verluste drastisch verschärft. Innerhalb eines Jahres stieg das Defizit auf 14,7 Millionen Euro – mehr als das Dreifache des Vorjahres. Vor allem die sinkende Kaufbereitschaft der Kunden angesichts der hohen Inflation hat dem Unternehmen zugesetzt.
Wirtschaftsexperten sehen einen Mix aus Faktoren als Auslöser der Krise. Peter Weinhofer von der Wirtschaftsauskunftei Creditreform analysiert: „Der toxische Mix aus Billigkonkurrenz und Inflation hat letztendlich zu diesem Schritt geführt.“ Palmers steht dabei nicht allein – auch andere Traditionsmarken im Textilsektor kämpfen mit ähnlichen Herausforderungen.
Fortführung des Betriebs geplant
Trotz der finanziellen Schieflage plant Palmers, den Geschäftsbetrieb aufrechtzuerhalten. Das Unternehmen beschäftigt rund 500 Mitarbeiter, deren Zukunft nun von den kommenden Verhandlungen abhängt. Besonders wichtig für das Management ist es, die etwa 15 Filialen im Kernmarkt Deutschland weiterzuführen.
Ob das Unternehmen durch Sanierungsmaßnahmen wieder auf stabilen Kurs gebracht werden kann, bleibt abzuwarten. In der Vergangenheit hat Palmers mit neuen Kollektionen und verstärkter Internationalisierung versucht, seine Marktstellung zu behaupten – bislang jedoch mit begrenztem Erfolg.
Ausblick: Rettung oder Neuanfang?
Die Insolvenz von Palmers zeigt die Herausforderungen, mit denen Traditionsunternehmen in der heutigen Wirtschaft zu kämpfen haben. Hohe Kosten, verändertes Konsumverhalten und aggressive Konkurrenz setzen die Branche zunehmend unter Druck. Die kommenden Monate werden entscheidend dafür sein, ob Palmers durch eine finanzielle Restrukturierung gerettet werden kann oder ob der einstige Marktführer vor einem kompletten Neustart steht.