In der österreichischen Politik sorgt ein Interview für Diskussionen, in dem die Grüne EU-Spitzenkandidatin Lena Schilling ihre Unkenntnis über die EU-Mitgliedsstaaten offenbarte. Während einer Sendung des ORF konnte die 23-jährige Klimaaktivistin nicht korrekt beantworten, ob Norwegen ein Mitglied der Europäischen Union sei. Dieser Vorfall löste nicht nur in den sozialen Medien, sondern auch innerhalb ihrer eigenen Partei Reaktionen aus.
Ein Interview mit Folgen
In der Sendung „Gute Nacht Österreich“ des ORF wurde Schilling gefragt, wann der Euro in Norwegen eingeführt wurde. Ihre unsichere Antwort: „Puh, da erwischen Sie mich am falschen Fuß – das weiß ich leider gerade nicht. Ist er noch gar nicht, oder?“ Dass Norwegen gar kein EU-Mitglied ist, darauf kam die Spitzenkandidatin nicht.
Die Szene löste eine Welle der Entrüstung aus und führte zu breiter öffentlicher Kritik an Schillings Eignung als EU-Spitzenkandidatin.
Unterstützung aus den eigenen Reihen
Trotz der Kritik fanden sich rasch Parteikollegen, die Schilling verteidigten. Michel Reimon, ehemaliger Grünen-Abgeordneter im Europäischen Parlament, relativierte den Vorfall auf X (ehemals Twitter) mit den Worten, es sei „wurscht“, wenn so etwas im Wahlkampf passiere und es sage nichts über Schilling aus, sondern nur über Wahlkämpfe im Allgemeinen.
Regina Petrik, Landessprecherin der Grünen Burgenland, hob hervor, wie stressig öffentliche Interviews sein können und betonte, dass Schilling trotz des Fehlers sympathisch wirkte. Auch die Fraktionsvorsitzende der Grünen, Sigrid Maurer, zeigte Verständnis für das Missgeschick und gab zu, dass ihr Ähnliches hätte passieren können.
Schilling nimmt Stellung
Lena Schilling selbst nahm den Fauxpas mit Humor und äußerte sich in einem Instagram-Video zu dem Vorfall. Sie beschrieb, wie sie während des Interviews von einem „totalen Blackout“ erfasst wurde und ihr „Kopf einfach absolut leer“ war. Schilling gab zu, dass ihr der Fehler „extrem peinlich“ sei, betonte jedoch auch: „Fehler passieren!“ Sie wolle sich nun lieber darauf konzentrieren, „einen Tag in der Sonne zu verbringen“.
Der Vorfall um Lena Schilling wirft ein Schlaglicht auf den Druck, dem Politikerinnen und Politiker in der Öffentlichkeit ausgesetzt sind, und zeigt, wie schnell ein Moment der Unsicherheit zur Zielscheibe breiter Kritik werden kann. Während die einen den Fauxpas als inakzeptabel für eine EU-Spitzenkandidatin sehen, betonen andere die menschliche Komponente solcher Fehler und plädieren für mehr Verständnis im politischen Diskurs.