Doppelt so hohes Wachstum wie prognostiziert
Die chinesische Exportwirtschaft hat im März 2025 mit einer deutlichen Steigerung überrascht. Laut offiziellen Angaben wuchsen die Ausfuhren um 12,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Erwartet hatten Analysten lediglich ein Plus von 4,4 Prozent. Damit setzte China kurz vor dem Inkrafttreten neuer US-Zölle offenbar alles daran, seine Lager zu leeren.
Auch im direkten Vergleich zeigt sich die Dynamik: Zwischen Januar und Februar lag das Exportwachstum noch bei 2,3 Prozent – der März markiert also eine signifikante Beschleunigung.
Importe sinken stärker als prognostiziert
Während die Exporte kräftig zulegten, sanken die chinesischen Importe im selben Zeitraum um 4,3 Prozent. Analysten hatten lediglich mit einem Rückgang von 2,0 Prozent gerechnet. Bereits zu Jahresbeginn, im Zeitraum Januar-Februar, waren die Einfuhren um 8,4 Prozent zurückgegangen.
Der Rückgang der Importe spiegelt weiterhin die zurückhaltende Binnennachfrage sowie einen schwachen Konsum wider, auch wenn sich der Einbruch gegenüber dem Jahresanfang leicht abschwächte.
Aktienmärkte in Fernost deutlich im Plus
Die Meldungen aus China wirkten sich spürbar positiv auf die asiatischen Börsen aus. In Tokio kletterte der Nikkei-Index um 1,6 Prozent auf 34.115,52 Punkte, der breiter gefasste Topix stieg um 1,5 Prozent auf 2.503,93 Punkte.
Hauptgrund war die Nachricht aus Washington, dass bestimmte Elektronikprodukte, darunter Smartphones, vorübergehend von den jüngsten Zöllen ausgenommen bleiben sollen.
Technologieaktien profitieren
Besonders profitierten Aktien von Unternehmen aus dem Technologiesektor. Die Anteilsscheine des Apple-Zulieferers Murata Manufacturing stiegen um 4,5 Prozent, der Hersteller von Chiptestsystemen Advantest legte sogar 5,8 Prozent zu. Alle 33 Branchenindizes der Tokioter Börse verbuchten Kursgewinne. Der Pharmasektor lag mit einem Zuwachs von 3,5 Prozent an der Spitze.
Zulieferer in China legen zu
Auch die Börsen in Shanghai und Hongkong reagierten freundlich. Der Shanghai Composite gewann 0,9 Prozent auf 3.267,03 Punkte, der Index der führenden Unternehmen aus Shanghai und Shenzhen stieg um 0,5 Prozent auf 3.770,90 Punkte.
Besonders der CSI Electronics Index konnte im frühen Handel um 0,7 Prozent zulegen. Der Apple-Partner Foxconn Industrial Internet verzeichnete einen Anstieg von 1,7 Prozent.
Ein Analyst formulierte es so: „Die Nachricht aus Washington hat die Elektronikbranche in Asien kurzfristig befreit.“