Politische Ambitionen sorgen für Kursverluste
Die Gründung der „America Party“ durch Elon Musk hat unmittelbar spürbare Auswirkungen auf den Finanzmarkt gezeigt. An der Frankfurter Börse verlor die Tesla-Aktie am 7. Juli 2025 mehr als 4 Prozent, während sie im US-Vorbörsenhandel sogar um über 7 Prozent abrutschte. Investoren reagieren mit Sorge auf Musks politische Pläne, die seine Rolle als CEO von Tesla aus ihrer Sicht gefährden könnten.
Analysten sehen wachsende Risiken für Tesla
Das Finanzhaus Wedbush warnte: „Tesla braucht Musk als CEO und größten Aktivposten.“ Die Anleger seien verunsichert, ob er weiterhin in der Lage sei, seine unternehmerischen Aufgaben in vollem Umfang wahrzunehmen. Auch der Finanzexperte von Saxo Markets erklärte: „Die größte Sorge ist, dass Musk durch die Politik abgelenkt ist.“ Zusätzlich gebe es Bedenken, ob Donald Trumps zunehmende Kritik an Tesla langfristig zu Subventionskürzungen führen könne.
ETF-Initiative vorerst gestoppt
Die US-Investmentfirma Azoria stoppte daraufhin ihre Pläne zur Einführung eines spezialisierten Tesla-ETF. Firmenchef James Fishback forderte, Musk solle sich erst entscheiden: „Er muss klären, ob er CEO oder Politiker sein will.“ Auch US-Finanzminister Scott Bessent äußerte sich deutlich: „Ich glaube, dass die Vorstände seiner Firmen ihn ermutigen werden, sich auf seine Geschäftstätigkeiten zu konzentrieren.“
Gründung der „America Party“ als Reaktion auf Trumps Gesetz
Musk hatte seine neue Partei am 6. Juli 2025 offiziell vorgestellt – unmittelbar nach dem Inkrafttreten von Donald Trumps Steuerpaket. Er bezeichnete das Gesetz als „Schuldenknechtschaftsgesetz“ („Debt Slavery Bill“) und kündigte an, bei den Midterm Elections 2026 mit eigenen Kandidaten gegen die Staatsverschuldung vorzugehen. In einem Posting schrieb er, seine Partei solle den Menschen „ihre Freiheit zurückgeben“ und den etablierten Parteien ein Ende setzen.
Politische Isolation und ökonomische Risiken
Die politische Reaktion ließ nicht lange auf sich warten. Trump nannte Musks Initiative „lächerlich“ und verwies auf die Stabilität des Zweiparteiensystems in den USA. Kommentatoren aus dem Umfeld Trumps wie Steve Bannon sehen in Musk nun einen idealen Gegner, den man öffentlich demontieren könne. Die Kritik konzentriert sich auf die staatliche Förderung, von der Musks Unternehmen bislang profitiert haben. Die Andeutung: Wer politisch angreift, könnte wirtschaftlich verlieren.
Herausforderung für Tesla und die US-Wirtschaft
Ein laufender Prozess in Frankreich zeigt bereits erste wirtschaftliche Folgen. Tesla-Kunden fordern Schadensersatz, da Musks polarisierendes Auftreten ihre Fahrzeuge zu Zielen von Vandalismus gemacht habe. Tesla kämpft ohnehin mit sinkenden Verkaufszahlen – die politische Verwicklung seines CEOs könnte die Situation verschärfen.