Unsicherheit beflügelt Verteidigungsindustrie
Das Telefonat zwischen US-Präsident Donald Trump und Russlands Präsident Wladimir Putin hat an den Börsen für neue Impulse gesorgt – allerdings nicht zugunsten der Diplomatie. Da das Gespräch offenbar ohne konkrete Fortschritte im Friedensprozess endete, rechnen Marktbeobachter mit einer weiteren Verschleppung der Verhandlungen. Die USA könnten sich laut Einschätzungen sogar gänzlich aus der Vermittlung zurückziehen.
Aktienkursgewinne im Verteidigungssektor
In diesem geopolitisch angespannten Umfeld greifen Investoren gezielt zu Rüstungsaktien. Besonders gefragt waren am Dienstag die Anteile von Rheinmetall, die um 1,7 Prozent zulegten. Der deutsche Rüstungskonzern profitiert bereits seit Monaten von der konstant hohen Nachfrage nach Munitions- und Fahrzeuglieferungen. Auch die Titel von Renk, spezialisiert auf Antriebstechnologie für militärische Fahrzeuge, stiegen deutlich um 4,1 Prozent.
Internationale Unternehmen legen zu
Nicht nur deutsche Rüstungswerte verzeichneten Gewinne. Auch europäische Konzerne legten zu: Der italienische Hersteller Leonardo verbuchte ein Plus von 2,4 Prozent, der französische Technologiekonzern Thales stieg um 1,2 Prozent. Analysten begründeten dies mit der allgemeinen Erwartung, dass die europäischen Staaten angesichts der unsicheren geopolitischen Lage ihre Verteidigungsbudgets weiter erhöhen werden.
Strategischer Stillstand im Friedensprozess
Beobachter zeigen sich zunehmend pessimistisch. Sollte sich Washington tatsächlich aus diplomatischen Initiativen zurückziehen, würde dies den Druck auf europäische Hauptstädte verstärken, eigene militärische Fähigkeiten auszubauen. „Militärisch kann sich Russland besser leisten auf Zeit zu spielen als die Ukraine„, hieß es aus Analystenkreisen. Entsprechend sei eine wachsende Nachfrage nach Verteidigungstechnologien zu erwarten.