Entlastung im Zollstreit lässt Asien durchatmen
Die jüngste Einigung im Handelskonflikt zwischen den USA und China zeigt bereits spürbare Wirkung auf die Finanzmärkte. Beide Länder wollen die im April verhängten Zusatzzölle für mindestens 90 Tage drastisch reduzieren. Die USA senken ihre Zölle auf chinesische Importe von 145 auf 30 Prozent, China reduziert seinerseits die Abgaben auf US-Güter von 125 auf 10 Prozent.
Tokioter Börse reagiert mit Kurssprung
An der Tokioter Börse sorgte diese Entwicklung für Optimismus: Der Nikkei-Index stieg um 1,7 Prozent auf 38.296,86 Punkte, der breiter gefasste Topix kletterte um 1,2 Prozent auf 2776,02 Punkte. Auch in Shanghai blieb die Lage stabil, wenngleich ohne größere Kursgewinne: Der Shanghai Composite notierte nahezu unverändert bei 3.371,43 Punkten, der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen stagnierte bei 3892,44 Punkten.
Analysten loben konstruktive Signale
„Der eigentliche Gewinn war hier die Veränderung im Ton sowohl aufseiten der USA als auch Chinas„, erklärte Charu Chanana, Chefstrategin bei Saxo in Singapur. Worte wie „gegenseitiger Respekt“ und „Würde“ bedeuteten eine klare Abkehr von der üblicherweise konfrontativen Sprache der letzten Monate.
Auch Ting Lu, Chefökonom für China bei Nomura, bewertete die Einigung als „eine schöne große Überraschung“ für die Märkte auf beiden Seiten des Pazifiks. Dennoch warnte er vor zu viel Euphorie: „Nach einer Erholung müssen die Märkte über mittel- bis langfristige Risiken nachdenken.“