Die Rüstungsindustrie erlebt einen kräftigen Aufschwung an den Börsen. Grund dafür sind die Pläne des designierten Bundeskanzlers Friedrich Merz, ein 200 Milliarden Euro schweres Sondervermögen für die Verteidigung einzurichten. „Jetzt stehen gleich 200 Milliarden Euro als Sondervermögen vor der Tür“, kommentierte ein Händler die aktuelle Entwicklung.
Positive Impulse für die Rüstungsbranche
Die Aussicht auf eine massive Finanzspritze für die Verteidigungsindustrie lässt die Aktienkurse der wichtigsten Marktteilnehmer steigen. Besonders deutsche Rüstungskonzerne profitieren von der Ankündigung. Die Aktien von Rheinmetall und Hensoldt kletterten um jeweils 3,5 Prozent, während der Getriebehersteller Renk sogar einen Kursanstieg von 5,1 Prozent verzeichnete.
Doch nicht nur in Deutschland sorgt die Nachricht für Kursgewinne. Auch europäische Rüstungskonzerne wie BAE Systems, Leonardo, Thales und Dassault Aviation legten um bis zu 1,6 Prozent zu.
Schnelle Umsetzung geplant
Merz plant, das Sondervermögen möglicherweise noch vor der offiziellen Amtsübernahme mit der aktuellen Bundestagszusammensetzung zu verabschieden. Damit würde der neue Rüstungsfonds bereits frühzeitig auf den Weg gebracht.
Ein Händler betont, dass die Gelder breit in die Branche verteilt werden dürften, was zahlreiche Unternehmen der Verteidigungsindustrie stärkt.
Hintergrund: Wachsende Verteidigungsausgaben
Deutschland hat in den letzten Jahren seine Verteidigungsausgaben deutlich erhöht. Bereits mit dem 100-Milliarden-Euro-Sondervermögen, das 2022 verabschiedet wurde, sollte die Bundeswehr modernisiert und besser ausgerüstet werden. Doch die geopolitischen Spannungen und gestiegenen Sicherheitsanforderungen machen eine erneute Finanzspritze nötig.
Mit den zusätzlichen 200 Milliarden Euro soll vor allem die langfristige Modernisierung der Streitkräfte sichergestellt werden. Experten erwarten, dass große Summen in neue Waffensysteme, Luftabwehr und digitale Aufrüstung fließen.
Rüstungsindustrie vor weiterem Wachstum
Die geplante Finanzspritze sorgt für Optimismus in der Branche und treibt die Aktienkurse nach oben. Sollte das Sondervermögen wie geplant verabschiedet werden, könnten weitere Investitionen in moderne Verteidigungstechnologien folgen.
Ob die Pläne im Bundestag auf Zustimmung stoßen, bleibt abzuwarten. Die aktuelle Marktentwicklung zeigt jedoch, dass Investoren fest mit einer Umsetzung rechnen und die Rüstungsindustrie langfristig von steigenden Verteidigungsausgaben profitieren dürfte.