In Baden-Württemberg schlägt die Ausbreitung der Asiatischen Hornisse hohe Wellen. Dieser invasive Schädling, bekannt für seine Angriffe auf Honigbienen, stellt eine ernste Bedrohung für die heimische Bienenpopulation und damit auch für die Landwirtschaft dar. Die rasante Zunahme der Nester dieser Hornissenart hat bei Imkern und Naturschützern Alarm ausgelöst.
Explosive Zunahme der Hornissenpopulation
Innerhalb weniger Jahre hat sich die Zahl der Nester der Asiatischen Hornisse im Regierungsbezirk Karlsruhe dramatisch erhöht. Während im Jahr 2022 noch 15 Nester verzeichnet wurden, ist die Zahl im Jahr 2023 auf erschreckende 550 angestiegen. Für das laufende Jahr wird befürchtet, dass die Zahl der Nester sogar die Marke von 1.000 überschreiten könnte.
Gefährlicher Eindringling bedroht Bienen und Ernte
Die Asiatische Hornisse hat sich als ernstzunehmender Feind der Honigbienen erwiesen. Die Hornissen greifen gezielt Bienen an und können, so die Befürchtung, ganze Völker vernichten. Darüber hinaus schädigen sie die Landwirtschaft, indem sie sich an Trauben, Äpfeln und anderen Früchten zu schaffen machen – ein Phänomen, das in Ländern wie Spanien und Frankreich bereits zu erheblichen Schäden geführt hat.
Koordinierte Bekämpfungsmaßnahmen gefordert
Um dieser Bedrohung Herr zu werden, ist die Zusammenarbeit von Fachstellen und der Öffentlichkeit gefragt. Die Landesanstalt für Bienenkunde an der Universität Hohenheim übernimmt ab diesem Jahr die Koordination der Abwehrmaßnahmen. Hier werden alle Sichtungen kartiert und Strategien zur Bekämpfung entwickelt. Die Meldeplattform der Landesanstalt für Umwelt Karlsruhe spielt dabei eine zentrale Rolle, denn nur mit der Hilfe der Bevölkerung kann der Kampf gegen die Asiatische Hornisse erfolgreich sein.
Beobachtungen und Maßnahmen
Bereits im Frühjahr beginnen die Hornissenköniginnen mit dem Bau der ersten kleinen Nester. Diese befinden sich oft in niedriger Höhe und sind ein Vorbote für die später im Jahr entstehenden großen Nester. Ein ausgewachsenes Volk kann bis zu 3.000 Hornissen umfassen und somit eine massive Gefahr für Bienenvölker darstellen. Die Entfernung der Nester, wie im Fall eines Nests in Ettlingen, erfordert Fachkenntnis und wird in der Regel von Spezialisten durchgeführt.
Langfristige Perspektiven
Die Hoffnung, die Asiatische Hornisse in Europa vollständig auszurotten, gilt unter Experten als unrealistisch. Vielmehr geht es darum, ihre Ausbreitung einzudämmen und die negativen Auswirkungen auf die Biodiversität sowie die Landwirtschaft zu minimieren. Die Asiatische Hornisse stellt eine ernsthafte Bedrohung für die Bestäubungsleistung der Bienen dar, die wiederum für viele Kulturpflanzen essentiell ist. Neben direkten Angriffen auf Bienen kann der Schädling somit weitreichende ökologische und ökonomische Folgen haben.
Die Invasion der Asiatischen Hornisse in Baden-Württemberg ist ein ernstzunehmendes Problem, das schnelles und koordiniertes Handeln erfordert. Die Zusammenarbeit zwischen Imkern, Wissenschaftlern und der breiten Öffentlichkeit ist entscheidend, um die Ausbreitung dieses Schädlings zu kontrollieren und seine Auswirkungen auf die heimische Flora und Fauna so gering wie möglich zu halten.