UniCredit baut Beteiligung massiv aus
Die italienische Großbank UniCredit hat ihren Einfluss bei der Commerzbank deutlich ausgebaut. Nach eigenen Angaben hält das Unternehmen nun rund 20 Prozent der Anteile und Stimmrechte am zweitgrößten börsennotierten Kreditinstitut Deutschlands. Damit ist UniCredit nun größter Einzelaktionär der Commerzbank. Der Schritt erfolgte nach der Umwandlung zuvor gehaltener Derivate in reguläre Aktienbeteiligungen, wie UniCredit am Dienstag mitteilte.
Aktienkurs reagiert mit kräftigem Plus
Die Börse nahm die Nachricht mit spürbarer Bewegung auf: Die Commerzbank-Aktie legte im Tagesverlauf um mehr als zwei Prozent zu und notierte zuletzt immer noch 1,8 Prozent im Plus. Auch die Titel der UniCredit selbst profitierten und stiegen in Mailand um 1,3 Prozent. Analysten sehen in der neuen Konstellation mögliche Übernahme- oder Fusionsspekulationen, die das Anlegerinteresse erneut anheizen.
Spannungen zwischen den Bankhäusern nehmen zu
Bei der Commerzbank stieß der Ausbau der Beteiligung auf Kritik. Ein Sprecher des Instituts betonte, dass dieser Schritt „erneut nicht mit der Commerzbank abgestimmt“ worden sei. Die Spannung zwischen den beiden Häusern ist nicht neu: Bereits in der Vergangenheit war UniCredit mit Vorstößen aufgefallen, die ohne vorherige Absprache mit dem Frankfurter Institut erfolgten.
Hintergrund der Beteiligungserhöhung
Die Übernahme der Anteile war bereits zuvor durch den Kauf von Derivaten vorbereitet worden. Nach erfolgter aufsichtsrechtlicher Genehmigung wurden diese nun in reguläre Aktien getauscht. Durch diesen Schritt verdoppelte sich der Anteil der UniCredit an der Commerzbank, was ihr nun eine starke strategische Position im Aktionärskreis verschafft.
Spekulationen um mögliche Fusion nehmen Fahrt auf
Mit dem Bedeutungsgewinn der UniCredit als größtem Aktionär wachsen auch die Fantasien über eine engere Zusammenarbeit oder gar eine Übernahme. Ein Händler erklärte: „Dies heizt die Übernahmefantasien wieder an.“ Ob es tatsächlich zu konkreten Fusionsgesprächen kommt, bleibt offen. Die derzeitigen Spannungen lassen jedoch vermuten, dass eine Einigung kurzfristig nicht wahrscheinlich ist.