Geschäftsführer Christian Paar kritisiert die Ampel-Regierung scharf
Der traditionsreiche Matratzenhersteller Breckle aus Northeim in Niedersachsen steht nach der Insolvenz vor der endgültigen Schließung. Die Schließung des Unternehmens ist für den kommenden Monat geplant. Die Ursachen für die Insolvenz sind vielschichtig und reichen von internen Problemen bis hin zur allgemeinen wirtschaftlichen Lage. Geschäftsführer Christian Paar übt scharfe Kritik an der aktuellen politischen Führung in Deutschland und macht sie mitverantwortlich für das Scheitern des Unternehmens.
Ursachen der Insolvenz: Ein komplexes Problem
Breckle, gegründet 1932, ist eines der traditionsreichsten Unternehmen in der Matratzen- und Bettenindustrie Europas. Täglich liefen in der Northeimer Produktionsanlage rund 3.000 Matratzen vom Band. Doch trotz der beeindruckenden Produktionskapazitäten geriet das Unternehmen in finanzielle Schwierigkeiten. Eine verfrühte Softwareeinführung führte zu erheblichen Problemen, die das Unternehmen stark belasteten. Zudem verschärfte die allgemein schlechte wirtschaftliche Lage die Situation.
Christian Paar, der vor knapp zwei Jahren eingestellt wurde, um das Unternehmen zu retten, erklärt, dass die Zeit zur Sanierung einfach nicht ausgereicht habe. „Die Zeit hat uns gefehlt“, sagte Paar. Gespräche mit einem potenziellen osteuropäischen Investor scheiterten kürzlich, was letztlich zur endgültigen Entscheidung führte, den Betrieb im August einzustellen.
Scharfe Kritik an der Politik
Besonders deutlich wird Paar in seiner Kritik an der aktuellen Bundesregierung, der sogenannten Ampel-Koalition. „Ich hätte Subventionen erwartet. Ich hätte Unterstützung erwartet. Eine wirtschaftlichere Politik aus Berlin, anstatt die Unternehmen nur pleitegehen zu lassen“, äußerte sich Paar gegenüber den Zeitungen der „Ippen“-Gruppe. Er fügte hinzu: „Ich hätte auch weniger Bürokratie erwartet. Deutschland schafft sich ab.“
Paar geht sogar so weit zu sagen, dass weitere Traditionsunternehmen dem Beispiel von Breckle folgen könnten, sofern „Kanzler Scholz und Wirtschaftsminister Habeck nicht zurücktreten“ und eine „vernünftige Regierung“ eingesetzt wird. Inwiefern die derzeitige Regierung jedoch eine konkrete Mitschuld an der Pleite von Breckle trägt, bleibt unklar. Paar ließ dies offen.
Folgen für die Mitarbeiter
Die Schließung des Unternehmens hat erhebliche Auswirkungen auf die Belegschaft. Nach einer ersten Entlassungswelle vor einigen Monaten stehen nun die verbliebenen 250 Mitarbeiter vor dem Verlust ihrer Arbeitsplätze. „Das tut mir auch sehr leid für die 350 Leute, die es mal waren“, äußerte Paar mit Bedauern.
Ein kleiner Hoffnungsschimmer
Trotz der ernsten Lage gibt es einen kleinen Hoffnungsschimmer. Es besteht die Möglichkeit einer „Teilrettung“ des Traditionsbetriebs. Kunden, die bereits Matratzen bestellt haben, sollen ihre Bestellungen erhalten. „1800 Matratzen haben wir hier täglich produziert. Es wird noch alles ausgeliefert, was im Bestand ist“, versicherte Paar.
Die Schließung von Breckle nach 92 Jahren ist ein herber Schlag für die deutsche Wirtschaft und ein deutliches Zeichen für die Herausforderungen, denen traditionelle Unternehmen heute gegenüberstehen. Die Kritik von Geschäftsführer Christian Paar an der politischen Führung wirft Fragen auf über die Unterstützung, die Unternehmen in schwierigen Zeiten erhalten. Es bleibt abzuwarten, welche Lehren aus diesem Fall gezogen werden und ob es Maßnahmen geben wird, um ähnliche Situationen in Zukunft zu verhindern.