Donnerstag, 27 Nov. 2025
  • Mein Feed
  • Meine Speicherungen
Abonnieren
Aktienfinancial.de
  • Startseite
  • Deutschland
  • Europa
  • International
  • Politik
  • Unternehmen
  • Wirtschaft
  • Technik
  • Umwelt
Font ResizerAa
Aktienfinancial.deAktienfinancial.de
  • Meine Speicherungen
  • Mein Feed
Suchen
  • Startseite
  • Deutschland
  • Europa
  • International
  • Politik
  • Unternehmen
  • Wirtschaft
  • Technik
  • Umwelt
Have an existing account? Sign In
Folgen Sie uns
© RMK Marketing Inc. Alle Rechte vorbehalten.
DeutschlandUnternehmenWirtschaft

Wacker Chemie kündigt tiefgreifenden Stellenabbau an

Adrian Kelbich
Letzte Aktualisierung: 27. November 2025 16:00
Adrian Kelbich
wacker-chemie-kündigt-tiefgreifenden-stellenabbau-an

Wirtschaftliche Schieflage zwingt Konzern zu Sparmaßnahmen

Der Industriekonzern Wacker Chemie reagiert auf eine anhaltend belastete Ertragslage mit einem der größten Restrukturierungsprogramme seiner jüngeren Geschichte. Wie das Unternehmen mitteilte, sollen insgesamt 1.500 Arbeitsplätze wegfallen – ein Großteil davon an deutschen Standorten. Ziel sei es, die jährlichen Kosten um 300 Millionen Euro zu senken, wobei rund die Hälfte dieser Summe direkt aus dem Personalabbau resultieren soll.

Contents
Wirtschaftliche Schieflage zwingt Konzern zu SparmaßnahmenNettoverlust im dreistelligen Millionenbereich belastet BilanzEnergiepreise und Bürokratie: Standort Deutschland im FokusWirtschaftsverbände warnen vor industriepolitischer ErosionGlobaler Wettbewerbsdruck zwingt zum Handeln

Wacker beschäftigte Ende 2024 weltweit rund 16.600 Mitarbeiter, davon etwa 10.700 in Deutschland. Den aktuellen Plänen zufolge müssen somit mehr als zehn Prozent der Beschäftigten im Inland mit dem Verlust ihres Arbeitsplatzes rechnen. Der Schritt erfolgt in einer Phase, in der das Unternehmen tiefrote Zahlen schreibt und gleichzeitig unter strukturell hohen Kosten leidet.

Nettoverlust im dreistelligen Millionenbereich belastet Bilanz

Das Management verwies auf deutliche Verluste in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres. Der gemeldete Nettofehlbetrag belief sich auf knapp 105 Millionen Euro, womit das Unternehmen weit von früheren Gewinnniveaus entfernt liegt. Vorstandschef Christian Hartel betonte, man müsse rigoros auf die Kostensituation reagieren, um wieder wettbewerbsfähig zu werden.

Er machte unmissverständlich klar: „Ziel ist es, durch die Einsparungen unsere Kosten auf ein wettbewerbsfähiges Niveau zu senken.“ Die Maßnahmen seien notwendig, um die Zukunftsfähigkeit des Konzerns sicherzustellen und die finanzielle Stabilität wiederherzustellen.

Wacker zählt zu den weltweit führenden Produzenten von Polysilizium, einem essenziellen Rohstoff für die Halbleiterindustrie. Darüber hinaus betreibt das Unternehmen umfassende Geschäftsbereiche in den Segmenten Polymere, chemische Spezialstoffe und Biotechnologie. Der größte Standort befindet sich weiterhin im oberbayerischen Burghausen, wo rund 8.000 Beschäftigte tätig sind.

Energiepreise und Bürokratie: Standort Deutschland im Fokus

Der Vorstand nahm die politische Rahmenlage in Deutschland scharf ins Visier. Hartel kritisierte ausdrücklich die hohen Strukturkosten am Heimatmarkt und erklärte: „Insbesondere am Standort Deutschland erweisen sich die viel zu hohen Energiepreise und bürokratische Hemmnisse weiterhin als zentraler Bremsklotz für eine erfolgreiche Entwicklung der chemischen Industrie.“

Die Energiekosten seien im internationalen Vergleich stark erhöht, was die Wettbewerbsfähigkeit heimischer Produzenten erheblich beeinträchtige. In Ländern wie China oder den USA liegen die Preise für Strom und Gas spürbar niedriger. Für ein energieintensives Unternehmen wie Wacker ist dieser Faktor zentral: Nach Unternehmensangaben verbraucht Wacker allein knapp ein Prozent des gesamten deutschen Stroms – trotz deutlich kleinerer Unternehmensgröße im Vergleich zu anderen Industriekonzernen.

Wirtschaftsverbände warnen vor industriepolitischer Erosion

Die geplanten Maßnahmen bei Wacker fallen in eine Phase, in der weite Teile der deutschen Industrie eine zunehmende Unzufriedenheit mit der Bundesregierung äußern. Der Hauptgeschäftsführer des Bayerischen Industrie- und Handelskammertags (BIHK), Manfred Gößl, wies darauf hin, dass die deutsche Wirtschaft insgesamt Monat für Monat Arbeitsplätze verliere.

Gößl formulierte es drastisch: „Monatlich verliert die deutsche Industrie rund 10.000 Beschäftigte, rund 2.000 davon bei uns in Bayern.“ Der Verband kritisierte, dass notwendige Strukturreformen seit Jahren ausblieben. Die Politik reagiere zu langsam auf wirtschaftliche Realitäten, während Unternehmen immer stärker unter Kosten- und Regulierungsdruck geraten.

Zudem leidet die deutsche Exportwirtschaft unter der Schwäche des US-Dollars und einer weltweiten Investitionszurückhaltung infolge geopolitischer Spannungen. Viele Kunden verschieben Bestellungen oder reduzieren Produktionsvolumina, was sich auch in den Auftragseingängen zahlreicher Industriefirmen bemerkbar macht.

Globaler Wettbewerbsdruck zwingt zum Handeln

Der internationale Wettbewerb im Bereich der chemischen Vorprodukte, Halbleitermaterialien und Prozesschemikalien hat sich zuletzt weiter verschärft. Hersteller in Asien und Nordamerika produzieren häufig zu deutlich niedrigeren Energiekosten, was sich unmittelbar in günstigeren Preisen niederschlägt. Für Wacker, das strategisch wichtige Rohstoffe für die globale Chipfertigung herstellt, wird der Kostendruck somit jederzeit spürbar.

Mit dem nun angekündigten Sparpaket versucht der Konzern, strukturelle Nachteile auszugleichen und seine Produktionskosten zu stabilisieren. Die Führung betonte, dass der Schwerpunkt auf effizienteren Prozessen, Standortanpassungen und ausgewählten Zukunftsinvestitionen liegen werde. Gleichzeitig solle die technologische Rolle des Unternehmens als Marktführer für Polysilizium gesichert bleiben.

Stichwörter: Burghausen, Chemieindustrie, Deutschland, Energiepreise, Exportmarkt, Hartel, Industriekrise, Polysilizium, Stellenabbau, Wacker
Vorheriger Beitrag goldmarkt-vor-starkem-preisanstieg-laut-deutscher-bank Goldmarkt vor möglicher Rekordrallye
Nächster Beitrag h&k-meldet-kräftigen-gewinnsprung-im-rüstungsboom Heckler & Koch meldet kräftigen Gewinnsprung

Beliebte Beiträge

IWF-Prognose: USA starkes Wachstum, Deutschland stagniert

USA profitieren von wirtschaftlicher Dynamik Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat seine Wachstumsprognosen für die USA…

Von Charlotte Probst

Visa-Bremse für deutsche Studierende in den USA

Auslandssemester in Gefahr Ein Semester an einer amerikanischen Universität – das war für viele deutsche…

Von Charlotte Probst

Aldi Süd revolutioniert das Fleischangebot: Ein Schritt hin zu mehr Tierwohl und Qualität

In einer bemerkenswerten Entscheidung hat Aldi Süd beschlossen, den Verkauf von Putenfleisch aus den niedrigsten…

Von Susanne Jung

Das könnte Sie auch interessieren

h&k-meldet-kräftigen-gewinnsprung-im-rüstungsboom
DeutschlandUnternehmenWirtschaft

Heckler & Koch meldet kräftigen Gewinnsprung

Von Susanne Jung
goldmarkt-vor-starkem-preisanstieg-laut-deutscher-bank
DeutschlandInternationalWirtschaft

Goldmarkt vor möglicher Rekordrallye

Von Susanne Jung
hp-kündigt-massiven-stellenabbau-bis-2028-an
InternationalUnternehmenWirtschaft

HP kündigt massiven Stellenabbau bis 2028 an

Von Cornelia Schröder-Meins
tsmc-baut-arizona-zum-neuen-chipzentrum-der-usa-aus
InternationalTechnikWirtschaft

TSMC baut Arizona zum neuen Chipzentrum der USA aus

Von Charlotte Probst
Aktienfinancial.de

Über Uns

Wir begrüßen Sie bei AktienFrancial.de, Ihrem Tor zu unabhängigen Nachrichten und Neuigkeiten, sowie Hintergrund-Information zu Märkten, Politik, Finanzen, Wirtschaft, Technik und Wissenschaft.

RMK Marketing Inc.
41 Lana Terrace, Mississauga, Ontario L5A 3B2, Kanada​
Links
  • AGB
  • Impressum
  • Über uns
  • Datenschutz
  • Kontakt

© RMK Marketing Inc. Alle Rechte vorbehalten.

Welcome Back!

Sign in to your account

Lost your password?