Donnerstag, 4 Dez. 2025
  • Mein Feed
  • Meine Speicherungen
Abonnieren
Aktienfinancial.de
  • Startseite
  • Deutschland
  • Europa
  • International
  • Politik
  • Unternehmen
  • Wirtschaft
  • Technik
  • Umwelt
Font ResizerAa
Aktienfinancial.deAktienfinancial.de
  • Meine Speicherungen
  • Mein Feed
Suchen
  • Startseite
  • Deutschland
  • Europa
  • International
  • Politik
  • Unternehmen
  • Wirtschaft
  • Technik
  • Umwelt
Have an existing account? Sign In
Folgen Sie uns
© RMK Marketing Inc. Alle Rechte vorbehalten.
DeutschlandUnternehmenWirtschaft

Ladensterben nimmt Fahrt auf: Einzelhandel im Umbruch

Susanne Jung
Letzte Aktualisierung: 4. Dezember 2025 21:33
Susanne Jung
ladensterben-nimmt-fahrt-auf-einzelhandel-im-umbruch

Insolvenzen erreichen neuen Höchststand
Der deutsche Einzelhandel befindet sich in einer anhaltenden Krise. Zwischen August 2024 und August 2025 registrierte die Branche 2.490 Unternehmenspleiten. Das ist der höchste Stand seit 2016 und nur knapp unter dem damaligen Negativrekord von 2.520 Insolvenzen. Zu den Betroffenen zählen prominente Namen wie Görtz, Gerry Weber, Wormland und Esprit. Auch viele kleinere Handelsbetriebe mussten schließen oder Filialnetze stark zurückfahren.

Der Kreditversicherer Allianz Trade sieht eine klare Tendenz zu weiter steigenden Ausfallzahlen. Branchenanalyst Guillaume Dejean erklärt: „Wir rechnen mit einer anhaltenden Konsolidierung im Einzelhandel.“ Zwar dürfte sich das Tempo etwas verringern, die Richtung aber bleibe eindeutig.

Strukturprobleme treffen Traditionsmarken
Die Insolvenzfälle zeigen: Selbst bekannte Unternehmen mit langer Historie sind nicht mehr vor dem Strukturwandel geschützt. Görtz ist bereits zum zweiten Mal zahlungsunfähig. Auch Gerry Weber, seit Jahren angeschlagen, kämpft erneut ums Überleben. Die Textilkette Esprit schloss 2025 alle deutschen Filialen und verschwand damit aus nahezu jeder Innenstadtlage. Depot sowie Kodi reagierten mit erheblichen Kürzungen ihres Filialbestands.

Diese Entwicklungen sind Resultat tiefgreifender Veränderungen im Konsumverhalten und im Handelsumfeld, die seit der Pandemie enorm an Dynamik gewonnen haben.

Schwache Konsumlaune verschärft die Lage
Die Kaufzurückhaltung deutscher Verbraucher bleibt ein wesentlicher Faktor. Steigende Lebenshaltungskosten und eine anhaltend gedämpfte Stimmung führen dazu, dass Haushalte vorsichtiger werden und mehr sparen. Der Einzelhandel erwartet daher ein schwaches Weihnachtsgeschäft – ein kritischer Zeitraum, der für viele Unternehmen über Erfolg oder Scheitern entscheidet.

Digitale Transformation als Überlebensfrage
Der klassische Handel steht weiter unter Druck durch große Online-Plattformen und veränderte Kundenerwartungen. Allianz-Experte Dejean betont: „Der Einzelhandel kämpft noch immer mit den tiefgreifenden Veränderungen seines Geschäftsmodells.“
Um konkurrenzfähig zu bleiben, müssen Händler stark in technologische Systeme investieren, etwa:
• KI-gestützte Warenempfehlungen
• robotergesteuerte Lager- und Inventurprozesse
• digitale Tools für modernes Flächen- und Sortimentsmanagement

Doch gerade kleinere Unternehmen stoßen dabei schnell an finanzielle Grenzen. Dejean beschreibt die Situation als „Kampf David gegen Goliath“.

Europa zeigt gemischtes Bild
Ein Blick über die Landesgrenzen macht jedoch Hoffnung. Während sich der deutsche Markt weiter eintrübt, gehen in anderen europäischen Ländern die Insolvenzen zurück:
• Frankreich: minus 2 Prozent
• Großbritannien: minus 10 Prozent
• Niederlande: minus 23 Prozent
• Norwegen und Dänemark: ebenfalls deutliche Rückgänge

Verbesserte Reallöhne, ein stärkerer Euro und etwas günstigere Finanzierungsbedingungen könnten auch in Deutschland unterstützend wirken.

Chinesische Konkurrenz bleibt herausfordernd
Internationale Handelsplattformen aus China belasten die Margen deutscher Anbieter weiter erheblich. Neue steuerliche Vorgaben für geringwertige Importsendungen sollen nun für fairere Wettbewerbsbedingungen sorgen. Dejean warnt jedoch: „Diese Regelung hilft den hiesigen Einzelhändlern, ist aber auch kein Allheilmittel.“

Das wachsende Interesse chinesischer Anbieter am europäischen Markt könnte zudem zu weiteren Übernahmen und Partnerschaften im deutschen Handel führen – mit völlig neuen Dynamiken für die Branche.Schwierige Zukunft – aber auch Chancen zur Erneuerung
Der deutsche Einzelhandel steht an einem Wendepunkt. Die tiefgehende Marktbereinigung setzt sich fort. Nur Unternehmen, die
• ihr digitales Geschäftsmodell konsequent stärken,
• effizient investieren
• und kundenzentrierte Innovationen vorantreiben
werden den Strukturwandel erfolgreich meistern.

Stichwörter: China, Deutschland, Digitalisierung, Einzelhandel, ESPRIT, Filialsterben, Görtz, Insolvenzen, Konsum, Wettbewerb
Vorheriger Beitrag china-dreht-den-hahn-zu-–-preise-für-antimon-und-wolfram-explodieren China dreht den Hahn zu – Preise für Antimon und Wolfram explodieren im Zuge des KI- und Quantencomputing-Booms

Beliebte Beiträge

Wie Geburtenrate und Migration unsere Zukunft bestimmen

Der demografische Wandel als unterschätzte Herausforderung Deutschland steht vor einer demografischen Herausforderung, die unsere Zukunft…

Von Adrian Kelbich

Weltweite IT-Panne legt Flughäfen und Krankenhäuser lahm

Die massive IT-Panne und ihre globalen Folgen Ein fehlerhaftes Update hat weltweit für Chaos gesorgt…

Von Adrian Kelbich

NATO setzt Verteidigungsziel auf 5 Prozent des BIP

Historischer Schritt bei kürzestem Gipfel Der diesjährige NATO-Gipfel in Den Haag dauerte nur einen Tag,…

Von Cornelia Schröder-Meins

Das könnte Sie auch interessieren

china-dreht-den-hahn-zu-–-preise-für-antimon-und-wolfram-explodieren
InternationalUnternehmen

China dreht den Hahn zu – Preise für Antimon und Wolfram explodieren im Zuge des KI- und Quantencomputing-Booms

Von Adrian Kelbich
dax-rutscht-leicht-ins-minus-–-us-daten-belasten-stimmung
DeutschlandWirtschaft

DAX SCHLIESST LEICHT IM MINUS TROTZ ERWARTETER ZINSSENKUNG

Von Charlotte Probst
Deutscher Automarkt zeigt robuste November-Erholung
InternationalTechnikWirtschaft

Deutscher Automarkt zeigt Erholung mit Verschiebungen

Von Adrian Kelbich
jd.com-baut-kontrolle-über-media-markt-mutter-ceconomy-aus
DeutschlandInternationalUnternehmen

JD.com baut Kontrolle über Media-Markt-Mutter Ceconomy aus

Von Cornelia Schröder-Meins
Aktienfinancial.de

Über Uns

Wir begrüßen Sie bei AktienFrancial.de, Ihrem Tor zu unabhängigen Nachrichten und Neuigkeiten, sowie Hintergrund-Information zu Märkten, Politik, Finanzen, Wirtschaft, Technik und Wissenschaft.

RMK Marketing Inc.
41 Lana Terrace, Mississauga, Ontario L5A 3B2, Kanada​
Links
  • AGB
  • Impressum
  • Über uns
  • Datenschutz
  • Kontakt

© RMK Marketing Inc. Alle Rechte vorbehalten.

Welcome Back!

Sign in to your account

Lost your password?