Freitag, 4 Juli 2025
  • Mein Feed
  • Meine Speicherungen
Abonnieren
Aktienfinancial.de
  • Startseite
  • Deutschland
  • Europa
  • International
  • Politik
  • Unternehmen
  • Wirtschaft
  • Technik
  • Umwelt
Font ResizerAa
Aktienfinancial.deAktienfinancial.de
  • Meine Speicherungen
  • Mein Feed
Suchen
  • Startseite
  • Deutschland
  • Europa
  • International
  • Politik
  • Unternehmen
  • Wirtschaft
  • Technik
  • Umwelt
Have an existing account? Sign In
Folgen Sie uns
© RMK Marketing Inc. Alle Rechte vorbehalten.
EuropaWirtschaft

EU-Lieferkettengesetz: Ein bürokratisches Ungetüm mit weitreichenden Folgen

Adrian Kelbich
Letzte Aktualisierung: 14. Februar 2024 15:34
Adrian Kelbich

Die Europäische Union steht kurz vor der Verabschiedung eines Lieferkettengesetzes, das für eine nachhaltigere und gerechtere Wirtschaft sorgen soll. Doch was auf dem Papier als ein lobenswerter Schritt hin zu mehr Verantwortung in den globalen Lieferketten erscheint, entpuppt sich bei näherer Betrachtung als ein bürokratisches Monstrum, das insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) vor enorme Herausforderungen stellt.

Die Bürokratiefalle schnappt zu

Unter dem Deckmantel des Umwelt- und Menschenrechtsschutzes verlangt das geplante Gesetz von Unternehmen, ihre Lieferketten bis ins letzte Glied zu überprüfen und für deren Unbedenklichkeit zu garantieren. Dabei richtet sich der Fokus nicht nur auf Großkonzerne, sondern auch auf kleinere Betriebe, die mit der EU Handel treiben. Die Regelungen, die ursprünglich darauf abzielten, Missstände in „dreckigen“ Branchen zu bekämpfen, könnten sich als ein bürokratischer Alptraum für die gesamte Wirtschaft erweisen.

Ein Schlag ins Kontor kleiner Unternehmen

Die wohl größte Ironie des Vorhabens ist, dass es diejenigen, die es zu schützen vorgibt – kleinere Unternehmen und ihre Mitarbeiter –, in Wirklichkeit am härtesten trifft. Die Stiftung Familienunternehmen und Politik hebt hervor, dass selbst der Fahrradhändler um die Ecke, der in keiner Weise in globale Ungerechtigkeiten verwickelt ist, plötzlich mit einem Berg von Papierkram konfrontiert wird. Die Notwendigkeit, rechtlich verbindliche Auskünfte über die gesamte Lieferkette zu geben, wird für viele ohne kostspielige juristische Beratung unüberwindbar sein.

Die Kosten der Compliance: Eine untragbare Last

Ein anonymes deutsches Familienunternehmen, das weltweit 20.000 Lieferanten hat, bezifferte die Kosten für die Implementierung des Gesetzes auf zwei Millionen Euro – eine Summe, die für viele kleinere Betriebe schlichtweg existenzbedrohend ist. Dieser finanzielle Aufwand steht in keinem Verhältnis zum Nutzen, besonders angesichts der Tatsache, dass viele Unternehmen bereits strenge Standards hinsichtlich Menschenrechten und Umweltschutz einhalten.

Politische Zweifel und Widerstände

Innerhalb der EU und ihrer Mitgliedstaaten regt sich Widerstand gegen das geplante Gesetz. Deutschland, Italien und weitere Länder äußern Bedenken, während die FDP in Deutschland und die Unionsparteien gegenüber dem Vorhaben kritisch eingestellt sind. Die Skepsis reicht bis in die Reihen der Opposition, wo beispielsweise Friedrich Merz fordert, die Zustimmung Deutschlands zum Lieferkettengesetz zurückzuziehen. Dies verdeutlicht die Sorge um die praktische Umsetzbarkeit und die befürchtete Überregulierung.

Aufruf zur Besonnenheit

Es ist unbestritten, dass der Schutz von Menschenrechten und die Bewahrung der Umwelt imperative Ziele sind, die es zu verfolgen gilt. Doch das EU-Lieferkettengesetz in seiner aktuellen Form droht, diese Ziele durch einen Übermaß an Bürokratie zu untergraben. Statt Unternehmen zu unterstützen und zu fördern, die sich für eine bessere Welt einsetzen, zwingt es sie in ein Korsett aus Regulierungen, das Innovation hemmt und kleine Betriebe in ihrer Existenz bedroht.

Appell für Pragmatismus

Die Europäische Union steht an einem Scheideweg: Entweder sie überarbeitet das Lieferkettengesetz grundlegend, um seine Ziele ohne unnötige bürokratische Belastungen zu erreichen, oder sie riskiert, das Rückgrat ihrer Wirtschaft – die KMU – zu schwächen. Ein pragmatischer Ansatz, der sowohl die Notwendigkeit des Schutzes von Menschenrechten und Umwelt anerkennt als auch die Realitäten des Wirtschaftslebens respektiert, ist dringend geboten. Nur so kann sichergestellt werden, dass das noble Ziel eines gerechteren und nachhaltigeren Wirtschaftssystems nicht an der Bürokratie scheitert.

Stichwörter: Deutschland, EU, Europa, Gesetz, Lkieferketten, Politik, Wirtschaft
Vorheriger Beitrag Berliner Hochschulen streben nach Rechtssicherheit: Weg zur Exmatrikulation von Straftätern geebnet
Nächster Beitrag Das Spannungsfeld der Grundrechte: Der Fall der Sparkasse Roth

Beliebte Beiträge

Die umstrittene Wahl Ursula von der Leyens: Ein Präzedenzfall für Europas Demokratiedefizit?

Im Juli 2019 wurde Ursula von der Leyen, zuvor deutsche Verteidigungsministerin, zur Präsidentin der Europäischen…

Von Susanne Jung

Benzinpreise steigen weiter

Die Spritpreise in Deutschland haben erneut einen Höchststand erreicht. Der Literpreis für Super E10 liegt…

Von Charlotte Probst

Hochwasser: weiterer Regen verschärft Hochwassersituation

Die Hochwassersituation in Mitteleuropa spitzt sich weiter zu. Vor allem in Österreich, Tschechien und Polen…

Von Adrian Kelbich

Das könnte Sie auch interessieren

milliardenloch-bei-baywa:-folgen-eines-riskanten-kurses
DeutschlandUmweltUnternehmen

Baywa rutscht in Milliardenverlust durch Auslandsexpansion

Von Susanne Jung
stromsteuer-bleibt---merz-verliert-an-politischem-gewicht
DeutschlandPolitik

Stromsteuer bleibt: Merz verliert an politischem Gewicht

Von Cornelia Schröder-Meins
del-monte-foods:-sanierungsplan-unter-gerichtsaufsicht
InternationalWirtschaft

Traditionskonzern Del Monte vor dem Neuanfang

Von Susanne Jung
us-konzerne-dominieren-die-globale-unternehmensrangliste
EuropaInternationalWirtschaft

US-Konzerne dominieren die globale Unternehmensrangliste

Von Adrian Kelbich
Aktienfinancial.de

Über Uns

Wir begrüßen Sie bei AktienFrancial.de, Ihrem Tor zu unabhängigen Nachrichten und Neuigkeiten, sowie Hintergrund-Information zu Märkten, Politik, Finanzen, Wirtschaft, Technik und Wissenschaft.

RMK Marketing Inc.
41 Lana Terrace, Mississauga, Ontario L5A 3B2, Kanada​
Links
  • AGB
  • Impressum
  • Über uns
  • Datenschutz
  • Kontakt

© RMK Marketing Inc. Alle Rechte vorbehalten.

Welcome Back!

Sign in to your account

Lost your password?