Der US-Elektroautobauer Tesla steht unter Druck. In mehreren wichtigen Märkten brechen die Verkaufszahlen dramatisch ein. Besonders in China, Australien und Europa verliert das Unternehmen rasant an Boden. Während chinesische Konkurrenten mit neuen Modellen und attraktiven Preisen aufholen, leidet Tesla unter einer Mischung aus wirtschaftlichen Fehlentscheidungen und dem umstrittenen Verhalten seines CEOs Elon Musk.
Schockierende Zahlen aus China und Australien
Lange Zeit galt Tesla als führender Anbieter von Elektrofahrzeugen in China, dem weltweit größten Automarkt für E-Autos. Doch im Februar 2025 setzte Tesla dort nur noch 30.688 Fahrzeuge ab – ein Rückgang um 49 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Konkurrenz, allen voran BYD, NIO und XPeng, hat aufgeholt und bietet nicht nur bessere Preise, sondern auch eine breitere Modellpalette mit mehr Funktionen.
In Australien ist die Lage für Tesla sogar noch düsterer. Der Absatz sank im Februar um 71,9 Prozent. Besonders betroffen ist das Model 3 mit einem Einbruch von 81,4 Prozent, während das Model Y 55,4 Prozent weniger Verkäufe verzeichnete.
Auch in Europa setzt sich der Abwärtstrend fort. In den ersten zwei Monaten des Jahres sanken die Verkaufszahlen um 43,5 Prozent im Vergleich zu 2024.
Elon Musk und die Folgen seiner Entscheidungen
Neben der wachsenden Konkurrenz trägt auch Tesla-Chef Elon Musk eine Mitschuld an der aktuellen Krise. Seine politischen Äußerungen und provokanten öffentlichen Auftritte haben in den vergangenen Monaten viele Kunden und Investoren abgeschreckt. Analysten sehen einen klaren Zusammenhang zwischen den umstrittenen Aussagen Musks und den sinkenden Verkaufszahlen.
Doch nicht nur sein Verhalten sorgt für Probleme. Immer wieder senkt Tesla die Preise, um den Absatz anzukurbeln – eine Strategie mit gefährlichen Nebenwirkungen. Kunden, die zuvor einen Tesla gekauft haben, erleben einen starken Wertverlust ihrer Fahrzeuge, da Neuwagen plötzlich günstiger sind als Gebrauchtwagen. Dies macht es für viele Besitzer fast unmöglich, ihre Fahrzeuge ohne großen finanziellen Verlust weiterzuverkaufen.
„Tesla hat die besten Produkte – aber einen CEO, der keine Autos verkauft und sich kaum um das Unternehmen kümmert,“ kritisierte der langjährige Investor Ross Gerber, der 2024 Aktien im Wert von 60 Millionen Dollar verkaufte.
Aktienkurs im freien Fall
Auch die Finanzmärkte reagieren skeptisch auf Teslas aktuelle Entwicklung. Die Aktie des Unternehmens hat seit Dezember rund 43 Prozent ihres Wertes verloren, allein im Februar sank sie um 27 Prozent. Mehrere Investmentbanken, darunter Guggenheim und JP Morgan, haben ihre Prognosen gesenkt und empfehlen mittlerweile den Verkauf der Aktie.
Bringt das Model Y-Facelift die Wende?
Ein Hoffnungsschimmer könnte die überarbeitete Version des Tesla Model Y sein. In China gibt es Berichten zufolge bereits 200.000 Vorbestellungen für das Facelift des beliebten Modells. Doch ob dies ausreicht, um den massiven Verkaufsrückgang auszugleichen, bleibt fraglich. Zudem sind Vorbestellungen unverbindlich und können jederzeit storniert werden – echte Umsätze hat Tesla damit noch nicht erzielt.Ob das Unternehmen diesen Abwärtstrend noch aufhalten kann, wird sich in den kommenden Monaten zeigen. Fest steht: Tesla steht unter massivem Druck – und die Konkurrenz schläft nicht.