Deutsche Leitindizes setzen Abwärtstrend fort
Der deutsche Aktienmarkt hat eine weitere belastende Sitzung hinter sich. Der Dax gab am Montag um 1,2 Prozent nach und beendete den Xetra-Handel bei 23.591 Punkten. Auch der europäische Leitindex EuroStoxx50 konnte sich der negativen Stimmung nicht entziehen und schloss 1,1 Prozent tiefer bei 5630 Zählern.
Damit erleben die großen Indizes nun den dritten deutlich schwächeren Handelstag in Folge. Marktteilnehmer sprechen von einer angespannten Gemengelage aus Gewinnmitnahmen, konjunktureller Unsicherheit und wachsender Nervosität vor wichtigen US-Daten.

Hohe Volatilität prägt den Wochenauftakt
Nach einer Phase mit starken Schwankungen reagierten Investoren erneut zurückhaltend. Die Ausschläge der vergangenen Tage hatten bereits gezeigt, wie empfindlich die Märkte derzeit auf neue Impulse reagieren. Mehrere Händler berichteten übereinstimmend: „Die Marktteilnehmer sind extrem vorsichtig, niemand will vor den großen Zahlen zu viel Risiko im Buch haben.“
Vor allem Technologiewerte und zyklische Titel standen unter Druck. Analysten verweisen darauf, dass der Handelsverlauf zunehmend von kurzfristigen Entscheidungen geprägt wird, da viele institutionelle Anleger auf klare Signale aus den USA warten.

Blick der Investoren richtet sich auf die USA
Im Mittelpunkt der Woche stehen zwei veröffentlichte Datensätze, die regelmäßig erheblichen Einfluss auf die internationale Börsenentwicklung haben.
Zum einen legt der Chipkonzern Nvidia seine neuen Quartalszahlen vor. Das Unternehmen gilt mit seiner starken Position im Bereich künstlicher Intelligenz als Stimmungsbarometer für die gesamte Technologiebranche. Aufgrund der hohen Erwartungen könnte ein unerwartet schwaches Ergebnis deutliche Auswirkungen auf die Risikobereitschaft globaler Investoren haben.
Zum anderen wird der US-Arbeitsmarktbericht für September veröffentlicht. Die Daten gelten als einer der wichtigsten Indikatoren für die wirtschaftliche Lage der Vereinigten Staaten und für die weitere Zinspolitik der Notenbank. Für viele Marktteilnehmer sind diese Informationen entscheidend, um einschätzen zu können, ob die US-Wirtschaft an Dynamik verliert oder weiter robust bleibt.
Ein Analyst formulierte es so: „Diese Woche entscheidet sich, ob wir eine technische Korrektur sehen oder ob sich die Märkte wieder stabilisieren können.“
Verunsicherung führt zu defensiver Positionierung
Die aktuellen Rückgänge betreffen nicht nur den deutschen Markt. Auch mehrere europäische Handelsplätze verzeichneten schwächere Kurse. Die Anleger schichten in Erwartung möglicher Überraschungen vermehrt in defensivere Sektoren um, was vor allem Industriewerte und Technologieunternehmen belastet.
Ein weiterer Faktor ist die nachlassende Risikobereitschaft internationaler Investoren. Angesichts der bevorstehenden Datentermine wollen viele zunächst abwarten, bevor sie größere Positionen im Markt aufbauen.
Technische Marken rücken in den Fokus
Mit dem neuen Rücksetzer nähert sich der Dax mehreren charttechnisch relevanten Unterstützungsbereichen. Marktbeobachter verweisen darauf, dass eine nachhaltige Unterschreitung bestimmter Punkte zusätzliche Verkaufswellen auslösen könnte.
Gleichzeitig betonen Experten, dass der Markt im Vergleich zu den Hochs der vergangenen Wochen bereits einen Teil seiner Überhitzung abgebaut hat. Entscheidend sei nun, ob positive Impulse aus den USA neue Kauflaune freisetzen.Ein Händler brachte die Stimmung auf den Punkt: „Alle warten auf Donnerstag. Erst dann wissen wir, in welche Richtung die Reise geht.“