Das Bauhauptgewerbe in Deutschland sieht sich weiterhin schwierigen Zeiten gegenüber. Der Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB) prognostiziert für 2025 das fünfte Jahr in Folge mit sinkenden Umsätzen, zeigt jedoch vorsichtigen Optimismus hinsichtlich einer Stabilisierung.
Rückgang setzt sich fort
Laut ZDB wird der Umsatz im Bauhauptgewerbe für 2024 voraussichtlich bei knapp 160 Milliarden Euro liegen, was einem nominalen Rückgang von zwei Prozent entspricht. Bereinigt um die Preisentwicklung ergibt sich ein reales Minus von vier Prozent. Für das Jahr 2025 rechnet der Verband mit einem weiteren realen Rückgang um 2,5 Prozent. „Wir sehen zwar eine Stabilisierung auf niedrigem Niveau, doch die Talsohle ist noch nicht vollständig überwunden“, erklärte ein Sprecher des ZDB.
Schwache Nachfrage trotz hoher Investitionsbedarfe
Ein zentrales Problem bleibt die schwache Nachfrage nach Bauleistungen in allen Bausparten. Seit 2021 sind die Auftragseingänge im Bauhauptgewerbe real um 13 Prozent zurückgegangen. Diese Entwicklung ist trotz eines nach wie vor hohen Investitionsbedarfs bemerkenswert. „Es fehlt nicht an Projekten, sondern an den notwendigen Rahmenbedingungen, um diese umzusetzen“, so der ZDB.
Belastende Faktoren und Zukunftsausblick
Die Branche sieht sich mit mehreren Herausforderungen konfrontiert. Die gestiegenen Baukosten, die Unsicherheiten auf den Finanzmärkten und die restriktive Kreditvergabe belasten die Unternehmen. Zusätzlich hemmen Fachkräftemangel und bürokratische Hürden den Fortschritt. Dennoch zeigt der ZDB Hoffnung auf eine mittelfristige Erholung. „Die kommenden Jahre könnten eine Wende bringen, wenn die politischen Weichen richtig gestellt werden“, betonte der Sprecher.
Das Baugewerbe steht vor einer anhaltenden Krise, sieht aber Potenzial für eine Stabilisierung. Die kommenden Jahre werden entscheidend sein, um die dringend benötigten Investitionen in Infrastruktur und Wohnungsbau zu realisieren.