Migration als Treiber – Zuwachs trotz negativer Geburtenbilanz
Zum Jahresende 2024 lebten laut Statistischem Bundesamt rund 83,6 Millionen Menschen in Deutschland – so viele wie noch nie. Der Zuwachs gegenüber dem Vorjahr betrug 121.000 Personen oder 0,1 Prozent. Damit übersteigt die aktuelle Zahl den bisherigen Rekord, auch wenn 2022 vorläufig 84 Millionen gemeldet worden waren. Eine spätere Korrektur durch den Zensus hatte diese Zahl auf 82,7 Millionen reduziert.
Zuwanderung gleicht Sterbeüberschuss aus
Der Anstieg der Gesamtbevölkerung resultierte ausschließlich aus einem Wanderungsüberschuss: Es zogen mehr Menschen zu als fort. Gleichzeitig war die Geburtenzahl erneut niedriger als die Zahl der Todesfälle. Der Sterbefallüberschuss lag 2024 wie im Vorjahr bei etwa 330.000 Personen. Das bedeutet: Ohne Zuwanderung hätte Deutschland erneut einen deutlichen Bevölkerungsrückgang verzeichnet.
Westen wächst, Osten verliert Bevölkerung
Regional zeigt sich ein uneinheitliches Bild: Während die Einwohnerzahl in den alten Bundesländern um 0,2 Prozent auf 67,5 Millionen stieg, verzeichneten die neuen Länder ohne Berlin einen Rückgang um 0,3 Prozent auf 12,4 Millionen. Besonders betroffen waren Thüringen mit einem Minus von 15.000 Personen (–0,7 %), Sachsen (–12.000) und Sachsen-Anhalt (–9.000). Im Gegensatz dazu verzeichnete Bayern mit +73.000 Menschen den höchsten Anstieg.
Ausländische Bevölkerung wächst deutlich
Besonders auffällig ist die Entwicklung bei der nicht-deutschen Bevölkerung: Diese wuchs um 283.000 Personen, ein Zuwachs von 2,3 Prozent, auf insgesamt 12,4 Millionen. Im gleichen Zeitraum verringerte sich die Zahl der deutschen Staatsbürger um 162.000 auf 71,2 Millionen. Damit erhöhte sich der Ausländeranteil von 14,5 auf 14,8 Prozent.
Junge Erwachsene dominieren bei Zuwanderung
Die Altersgruppe der 20- bis 59-Jährigen macht mit 19,7 Prozent den größten Teil der ausländischen Bevölkerung aus, während nur 6,3 Prozent der Zugezogenen über 60 Jahre alt sind. Die stärksten Nationalitätsgruppen stellen laut Bundesamt Türken (1,4 Millionen), Ukrainer (1,1 Millionen) und Syrer (890.000). Ein Sprecher des Amtes betonte: „Der demografische Wandel wird zunehmend durch Migration abgefedert.„