SAP hat sich in der Rangliste der wertvollsten Börsenunternehmen der Welt einen Spitzenplatz erkämpft. Laut einer Analyse von EY belegt der Technologiekonzern Platz 32 – ein bemerkenswerter Sprung um 30 Plätze im Vergleich zum Vorjahr. Damit erreicht SAP als erstes deutsches Unternehmen seit 2008 eine so hohe Platzierung. Neben SAP sind Siemens (Platz 94) und die Deutsche Telekom (Platz 98) die einzigen deutschen Vertreter in den Top 100.
US-Unternehmen dominieren die Rangliste
Die Rangliste wird von US-Technologiekonzernen angeführt. An der Spitze steht Apple mit einem beeindruckenden Börsenwert von 3,78 Billionen Dollar – fast doppelt so viel wie der kombinierte Wert aller DAX-Unternehmen. Nvidia und Microsoft belegen die Plätze zwei und drei. Insgesamt stammen 62 der 100 wertvollsten Konzerne aus den USA, darunter Giganten wie Amazon, Meta und Alphabet. Der einzige Nicht-US-Konzern in den Top Ten ist der saudische Ölkonzern Saudi Aramco auf Platz sechs.
KI-Boom als Treiber
Der rasante Aufstieg von Unternehmen wie Nvidia zeigt die Bedeutung von Künstlicher Intelligenz (KI) als Wachstumsmotor. „Nach wie vor bewegt vor allem das Thema Künstliche Intelligenz die Börsen und treibt die Wertentwicklung von Technologieunternehmen weltweit an“, erklärt Henrik Ahlers von EY. Unternehmen wie Nvidia haben ihren Börsenwert durch KI-Technologien in nur zwei Jahren mehr als verneunfacht.
Herausforderungen für die Autoindustrie
Während SAP von der KI-Welle profitiert, kämpfen deutsche Autobauer mit Rückschlägen. VW, BMW, Mercedes und Porsche sind 2024 nicht mehr unter den Top 300 der Rangliste zu finden. Ihr gemeinsamer Börsenwert liegt deutlich unter dem von SAP. Tesla wird mit 1,3 Billionen Dollar bewertet, das entspricht dem Sechsfachen des gemeinsamen Werts aller deutschen Autobauer.
Europas schwache Position
Die europäische Wirtschaft zeigt sich im globalen Vergleich abgeschlagen. Europas wertvollstes Unternehmen ist Novo Nordisk aus Dänemark auf Platz 24, angetrieben vom Erfolg des Medikaments Wegovy. Insgesamt sind nur 18 europäische Firmen in den Top 100 vertreten. „Europa spielt beim Thema KI und im Digitalsektor eine untergeordnete Rolle“, warnt Ahlers. Es bestehe die Gefahr, den Anschluss an die weltweite Entwicklung zu verlieren.
SAPs Aufstieg zeigt, dass Deutschland in bestimmten Branchen international mithalten kann. Dennoch macht die schwache Position der europäischen Industrie im Technologiebereich deutlich, dass dringend gehandelt werden muss, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben.