Ein Rücktritt unter großem Druck
US-Präsident Joe Biden hat bekannt gegeben, dass er bei der kommenden Wahl im November nicht mehr als Präsidentschaftskandidat der Demokraten antreten wird. Diese Entscheidung verkündete der 81-Jährige über die sozialen Medien und erklärte, dass er seine reguläre Amtszeit beenden wolle. „Obwohl es meine Absicht war, mich um eine Wiederwahl zu bemühen, glaube ich, dass es im besten Interesse meiner Partei und des Landes ist, wenn ich mich zurückziehe und mich für den Rest meiner Amtszeit ausschließlich auf die Erfüllung meiner Pflichten als Präsident konzentriere“, schrieb Biden in einer Erklärung. Diese Nachricht markiert eine dramatische Wende im ohnehin schon historischen US-Wahljahr.
Dramatische Ereignisse führen zu Bidens Rückzug
Der Rückzug Bidens kommt nach einer Phase intensiver Kritik, insbesondere innerhalb seiner eigenen Partei. In den letzten Wochen war der Präsident wegen seines fortgeschrittenen Alters und seines mentalen Zustands massiv unter Druck geraten. Besonders nach einem desaströsen TV-Duell mit dem ehemaligen Präsidenten Donald Trump Ende Juni, bei dem Biden sich mehrfach verhaspelte, den Faden verlor und oft ins Leere starrte, wuchs der öffentliche und interne Druck auf ihn. Bidens Umfragewerte sanken daraufhin deutlich, und immer mehr Mitglieder seiner Partei forderten öffentlich seinen Rücktritt aus dem Rennen um die Präsidentschaft.
Trotzige Reaktionen und letztendlicher Rückzug
Biden zeigte sich zunächst trotzig und führte seine schwache Leistung beim TV-Duell auf Müdigkeit durch anstrengende Auslandsreisen zurück. Er betonte, er werde sich nicht zurückziehen und versicherte, dass er weiterhin im Rennen bleiben wolle. Doch die weiteren Patzer und der zunehmende Druck aus den eigenen Reihen zwangen ihn schließlich zum Einlenken. Nach einer Infektion mit dem Coronavirus zog sich Biden in sein Privathaus in Rehoboth, Delaware, zurück und traf dort die Entscheidung, dem Druck nachzugeben.
Kamala Harris als mögliche Nachfolgerin
In den sozialen Medien schlug Biden seine Vizepräsidentin Kamala Harris als Ersatzkandidatin für die Wahl vor. Harris, die in ihrem Amt bisher eher unauffällig geblieben war, rückte in den letzten Wochen immer mehr in den Fokus der Partei. Angesichts von Bidens Schwäche erhielt sie zuletzt die Unterstützung mehrerer wichtiger Parteimitglieder. Harris wird als erfahrene Politikerin gesehen, die das Potenzial hat, die Demokraten in eine erfolgreiche Wahl zu führen.
Die Herausforderung für die Demokraten
Mit Bidens Rückzug stehen die Demokraten nun vor der Aufgabe, schnell einen neuen Kandidaten zu nominieren. Die offizielle Nominierung des Präsidentschaftskandidaten erfolgt Mitte August auf dem Parteitag in Chicago. Die Zeit bis dahin ist knapp, und die Partei muss sicherstellen, dass sie geschlossen hinter einem neuen Kandidaten steht, um eine starke Kampagne gegen den republikanischen Herausforderer zu führen.
Die Bedeutung dieser Entscheidung
Bidens Entscheidung, nicht erneut anzutreten, hat weitreichende Konsequenzen für die politische Landschaft der USA. Seine Präsidentschaft war von Beginn an von Herausforderungen geprägt, und sein Rückzug wirft Fragen über die Zukunft der Demokratischen Partei und ihrer Führung auf. Die nächsten Monate werden entscheidend sein, um zu sehen, ob Kamala Harris oder ein anderer Kandidat die Unterstützung der Partei und der Wähler gewinnen kann.
Mit diesem Schritt stellt Biden die Weichen für eine neue Ära in der amerikanischen Politik und gibt der Demokratischen Partei die Möglichkeit, sich neu aufzustellen und mit frischer Energie in den Wahlkampf zu gehen. Die kommenden Wochen und Monate werden zeigen, wie die Partei diese Herausforderung meistert und ob sie geschlossen und stark genug ist, um die Präsidentschaft zu verteidigen.