Halbjahresverlust sinkt auf 760 Millionen Euro
Die Deutsche Bahn (DB) hat ihren Verlust im ersten Halbjahr 2025 deutlich reduziert. Der Fehlbetrag beläuft sich auf 760 Millionen Euro, fast eine Milliarde Euro weniger als im gleichen Zeitraum 2024, als das Minus noch 1,6 Milliarden Euro betrug. Bahnchef Richard Lutz erklärte: „Wir kommen Schritt für Schritt voran.“ Diese Entwicklung sei Ergebnis von Sparmaßnahmen und dem Verkauf der Logistiktochter Schenker, der die Schulden von 32,5 Milliarden Euro auf 22 Milliarden Euro senkte.
Einnahmen steigen durch Preiserhöhungen und höhere Nachfrage
Der Umsatz stieg um 3,4 Prozent auf 13,3 Milliarden Euro. Grundlage dafür waren unter anderem die im Dezember 2024 eingeführten Ticketpreiserhöhungen um 5,9 Prozent und steigende Fahrgastzahlen. Trotzdem blieben die Erlöse hinter den Erwartungen zurück. Als Hauptgründe nannte die Bahn die „störanfällige Infrastruktur“ und die Vielzahl von Baustellen, die die Pünktlichkeit erheblich beeinträchtigen.
Milliardenpaket für Modernisierung des Schienennetzes
Um die Probleme zu beheben, setzt die Bahn auf ein Modernisierungsprogramm der Bundesregierung. Aus einem 500 Milliarden Euro umfassenden Fonds sollen Mittel in die Sanierung der Schienen fließen. Die Bahn selbst plant Investitionen von über 20 Milliarden Euro im Jahr 2025, um Infrastruktur, Betrieb und Finanzen zu verbessern. Eine der größten Maßnahmen ist die Sanierung von 40 stark frequentierten Strecken, darunter die Verbindung Hamburg–Berlin, die ab dem 1. August für neun Monate gesperrt wird.
DB Cargo weiterhin tief in der Krise
Die Gütersparte DB Cargo bleibt das größte Sorgenkind des Konzerns. Der Transportumfang sank um 10 Prozent, der Umsatz verringerte sich um 9 Prozent auf 2,5 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis verbesserte sich von minus 261 Millionen Euro auf minus 96 Millionen Euro. Laut Vorgabe der EU-Kommission muss DB Cargo bis Ende 2026 profitabel werden, andernfalls droht eine Zerschlagung.
Regionale Verbesserungen, aber Pünktlichkeit bleibt schwach
Der Regionalverkehr schrieb erstmals wieder schwarze Zahlen und erzielte einen operativen Gewinn von 103 Millionen Euro bei einem Umsatzplus von 7 Prozent. Der Fernverkehr hingegen verbuchte weiter ein Minus von 59 Millionen Euro, auch wenn sich die Zahlen gegenüber 2024 verbesserten. Die Pünktlichkeit bleibt jedoch problematisch: Nur 63,4 Prozent der Fernzüge erreichten ihr Ziel mit weniger als 15 Minuten Verspätung.