Schwache US-Banken belasten die europäischen Märkte
Ein Schock aus den Vereinigten Staaten hat den europäischen Aktienmärkten einen turbulenten Handelstag beschert. Nach schlechten Nachrichten mehrerer US-Regionalbanken geriet der deutsche Leitindex DAX am Freitag stark unter Druck.
Am Vormittag fiel der Index zeitweise um fast 600 Punkte auf 23.684 Zähler, ehe er sich am Nachmittag leicht erholte und den Handel dennoch mit einem deutlichen Minus von 1,8 % bei 23.831 Punkten beendete.
Auch der EuroStoxx50 gab nach, notierte aber mit einem Rückgang von lediglich 0,8 % auf 5.606 Punkte vergleichsweise stabil.


Anleger reagieren nervös auf Bankensorgen
Die Unsicherheit unter den Investoren war deutlich spürbar. „Nachdem die Banken in den USA über Nacht abverkauft wurden, wachen Asien und Europa auf – und so zieht sich die Welle durch die Märkte“, erklärte James Rossiter, Chefstratege bei TD Securities.
Anleger befürchten, dass die Probleme regionaler Kreditinstitute erneut eine Kettenreaktion auslösen könnten, ähnlich wie während der Bankenkrise von 2023. Viele Marktteilnehmer reduzierten daher ihre Positionen in Bankwerten, was den Druck auf die Finanzbranche zusätzlich erhöhte.
Deutsche Bank und Commerzbank stark unter Druck
Zu den größten Verlierern des Tages zählten die Aktien der Deutschen Bank und der Commerzbank. Erstere verlor 6,1 %, während die Papiere der Commerzbank um 3,5 % nachgaben.
Auch andere Finanzwerte in Europa verzeichneten teils deutliche Kursverluste. Besonders betroffen waren Institute, die stark im US-Markt engagiert sind.
Analysten betonten, dass die Stimmung an den Märkten „äußerst fragil“ sei und bereits geringe negative Impulse zu größeren Kursausschlägen führen könnten.
Positive Ausnahmen: Porsche und Continental im Plus
Trotz des schwachen Umfelds gab es auch Gewinner. Die Porsche AG legte um 2,2 % zu, nachdem Vorstandschef Oliver Blume seinen Rückzug von der Porsche-Spitze bekannt gab, um sich künftig ausschließlich auf seine Rolle als Volkswagen-CEO zu konzentrieren.
Als möglicher Nachfolger wird der frühere McLaren-Chef Michael Leiters gehandelt.
Auch Continental sorgte mit einem Kursplus von 11,4 % für positive Schlagzeilen. Ein starkes Winterreifengeschäft und steigende Verkaufspreise ließen den Quartalsgewinn des Unternehmens deutlich über den Erwartungen liegen.
Euro und US-Dollar stabilisieren sich am Abend
Am Devisenmarkt zeigte sich der Euro nach den Turbulenzen leicht schwächer und notierte am Abend bei 1,1663 US-Dollar.
Analysten gehen davon aus, dass die Kursverluste am Aktienmarkt kurzfristig bleiben könnten, sofern sich die Lage im US-Bankensektor stabilisiert. Die Anlegerstimmung bleibe jedoch „angespannt und vorsichtig“.