Trauer um einen Papst der Armen
Papst Franziskus, mit bürgerlichem Namen Jorge Mario Bergoglio, ist am Ostermontag im Alter von 88 Jahren in Rom verstorben. Erst am Vortag hatte er, von Krankheit gezeichnet, den traditionellen Segen „Urbi et Orbi“ gesprochen. Trotz seines schlechten Gesundheitszustandes nahm er noch an der Ostermesse im Vatikan teil. Der Tod des Pontifex bewegt Millionen Gläubige weltweit und hat zahlreiche politische und kirchliche Reaktionen ausgelöst.
Weltweite Anteilnahme von Politik und Kirche
Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz würdigte Franziskus als einen „Versöhner und warmherzigen Menschen“, dessen „klarer Blick auf die Herausforderungen unserer Zeit“ ihn beeindruckt habe. CDU-Chef Friedrich Merz schrieb: „Der Tod von Papst Franziskus erfüllt mich mit großer Trauer.“ Er werde für seinen Einsatz für „die Schwächsten der Gesellschaft, für Gerechtigkeit und Versöhnung“ in Erinnerung bleiben.
Auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier betonte die internationale Bedeutung des Papstes: „Mit Franziskus verliert die Welt ein leuchtendes Zeichen der Hoffnung, einen glaubwürdigen Anwalt der Menschlichkeit.“
Kirchenvertreter würdigen Erneuerer der Kirche
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, bezeichnete Franziskus als „Menschenfreund und Menschenfischer“. Er habe die Kirche verändert und neue Wege des Dialogs eröffnet. „Voll Dankbarkeit nehmen wir Abschied von einem großen Papst“, sagte Bätzing. Annalena Baerbock, scheidende Außenministerin, hob hervor: „Er mischte sich ein, rang für das Soziale und Menschliche.“
Ein Papst mit weltweiter Wirkung
Emmanuel Macron, Präsident Frankreichs, erinnerte an Franziskus’ Einsatz für die Armen: „Er brachte Freude und Hoffnung zu den Bedürftigsten.“ Auch Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni sprach von einem „großen Hirten“, dessen Rat und Freundschaft sie persönlich geschätzt habe. In Paris läuteten die Glocken von Notre-Dame exakt 88 Mal, der Eiffelturm blieb abends aus Respekt unbeleuchtet.
Ein Leben im Dienst der Einfachheit
Papst Franziskus wählte bewusst ein Leben in Bescheidenheit. Statt der päpstlichen Wohnung lebte er im vatikanischen Gästehaus, statt der roten Papstschuhe trug er einfache schwarze. Als Papst besuchte er Flüchtlingslager, Obdachlosenheime und war oft im Dialog mit Ausgegrenzten. Seine Enzyklika „Laudato si“ wurde zum zentralen Dokument kirchlicher Umweltethik.
Beginn der Sedisvakanz und Trauerzeit
Mit dem Tod des Papstes beginnt nun die sogenannte Sedisvakanz, also die Zeit bis zur Wahl eines Nachfolgers. Zuständig für die Verwaltung ist der Camerlengo, Kardinal Kevin Farrell, unterstützt von drei weiteren Kardinälen. Der Papst wird zunächst im Vatikan aufgebahrt, bevor die Bestattung in Santa Maria Maggiore stattfindet – einem seiner bevorzugten Orte in Rom. Im Anschluss beginnt die neuntägige Trauerzeit „Novemdiales“, begleitet von täglichen Gedenkmessen.