12.000 Stellen weltweit betroffen
Der deutsche Technologiekonzern Bosch hat angekündigt, weltweit mehr als 12.000 Arbeitsplätze abzubauen. Besonders hart trifft es Deutschland: Hier sollen rund 7.000 Stellen gestrichen werden. Der Stellenabbau soll bis Ende 2032 abgeschlossen sein.
Gründe für die Stellenstreichungen
Bosch-Chef Stefan Hartung erklärte gegenüber der „Stuttgarter Zeitung“ und den „Stuttgarter Nachrichten“, dass das Unternehmen aufgrund der angespannten Weltkonjunktur und des steigenden Wettbewerbs aus China um die Stellenkürzungen nicht herumkomme. „Wir werden um weiteren Stellenabbau nicht herumkommen“, sagte Hartung. Die Verunsicherung der Verbraucher und die schwächelnde Nachfrage im Automobilsektor seien ebenfalls ausschlaggebend.
Herausforderung durch E-Mobilität
Ein zentrales Problem für Bosch ist der Übergang von Verbrennungsmotoren zu Elektroantrieben. Hartung betonte, dass dies zu einem erheblichen Verlust von Arbeitsplätzen führen werde. Positiv sei jedoch, dass die Nachfrage nach Elektroautos langsamer ansteige als erwartet. „Das verschafft uns mehr Zeit, die Verbrenner-Produktion länger auszulasten“, so Hartung. Trotzdem sei klar: An der E-Mobilität führe langfristig kein Weg vorbei.
Rentenwelle als Entlastung
Ein Teil der Arbeitsplätze soll durch natürliche Fluktuation abgebaut werden. Viele Mitarbeiter werden in den kommenden Jahren in den Ruhestand gehen, bevor ihre Stellen gestrichen werden. Dies allein reiche jedoch nicht aus, um die Herausforderungen zu bewältigen, betonte der Bosch-Chef.
Deutlicher Rückgang bei Umsatz und Gewinn
Die finanzielle Lage des Konzerns bleibt angespannt. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) sank im vergangenen Jahr um ein Drittel auf 3,2 Milliarden Euro. Im Vorjahr hatte Bosch noch 4,8 Milliarden Euro Gewinn erzielt. Auch der Umsatz ging leicht um ein Prozent auf 90,5 Milliarden Euro zurück.
Vorsichtiger Optimismus für die Zukunft
Trotz der Schwierigkeiten zeigt sich Stefan Hartung vorsichtig optimistisch für das laufende Jahr. Er kündigte an, dass Bosch 2025 sowohl Umsatz als auch Gewinn wieder steigern wolle. Eine konkrete Prognose werde allerdings erst im Mai erwartet. Das laufende Jahr bezeichnete Hartung als „Übergangsjahr“, in dem sich hoffentlich eine „Wende zum Besseren“ abzeichne.
Betroffene Standorte in Deutschland
Der Stellenabbau betrifft vor allem die deutschen Standorte. Ende 2024 beschäftigte Bosch weltweit noch rund 417.900 Mitarbeiter, 11.500 weniger als im Jahr zuvor. In Deutschland sank die Zahl der Beschäftigten um 4.400 auf 129.800. Besonders betroffen sind laut Berichten die Werke, die sich auf Verbrennungstechnologien spezialisiert haben.
Gewerkschaften schlagen Alarm
Die geplanten Kürzungen haben scharfe Kritik von Gewerkschaften und Betriebsräten ausgelöst. Sie fordern von Bosch ein Konzept, um die betroffenen Mitarbeiter durch Umschulungen und neue Arbeitsplätze im Bereich der Elektromobilität zu unterstützen. Eine schnelle Einigung ist jedoch nicht in Sicht.
Bosch steht vor tiefgreifenden Veränderungen, die durch den Wandel zur Elektromobilität und die anhaltend schwierige wirtschaftliche Lage verstärkt werden. Der geplante Stellenabbau zeigt, dass der Konzern trotz seines Optimismus erhebliche Herausforderungen zu bewältigen hat. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um die Weichen für die Zukunft zu stellen.