Preisanzeige sorgt für politische Spannungen
Der Onlinehändler Amazon hat in den USA begonnen, in seinen Preisangaben sichtbar auszuweisen, wie hoch der Anteil der Zölle von Ex-Präsident Donald Trump am Endpreis ist. Diese neue Transparenz stößt auf deutliche Ablehnung im Weißen Haus.
Karoline Leavitt, Sprecherin von Präsident Trump, verurteilte die Entscheidung deutlich:
„Das ist ein feindlicher und politischer Akt.“
Die Sprecherin betonte, sie habe die Sache direkt mit dem Präsidenten besprochen. Besonders kritisch werde gesehen, dass der Hinweis in der heißen Phase des US-Wahlkampfs eingeführt wurde.
Trump-naher Kurs von Bezos in der Kritik
Amazon-Gründer Jeff Bezos war zuletzt mehrfach als Annäherer an Donald Trump aufgetreten. Unter anderem hatte er laut Berichten bei der ihm gehörenden Washington Post Einfluss genommen, um eine Wahlempfehlung für Kamala Harris zu stoppen. Dieser Schritt hatte zu internem Unmut geführt.
Trotz dieser Kursänderung wird die neue Preisstrategie nun als konfrontativ gegenüber Trump wahrgenommen.
Weißes Haus bleibt bei harter Linie
Die Sprecherin des Präsidenten reagierte auf Fragen zu Bezos‘ Verhältnis zu Trump ausweichend. Sie erklärte lediglich erneut:
„Das ist politisch motiviert und klar gegen den Präsidenten gerichtet.“
Ob weitere Maßnahmen gegen Amazon geplant sind, ließ sie offen. Beobachter sehen jedoch eine Eskalation des Verhältnisses zwischen dem Konzern und der US-Regierung.
Amazon-Aktie reagiert empfindlich
Am Dienstag verlor die Amazon-Aktie bis 15:49 Uhr rund 1,5 Prozent. Analysten vermuten, dass neben der politischen Kontroverse auch die Verunsicherung über mögliche Vergeltungsmaßnahmen des Weißen Hauses zum Kursrückgang beigetragen hat.